Guenzburger Zeitung

Närrische Flucht aus der Realität

Fasching II Bei der Burgammer Narrensitz­ung erwartet die Zuschauer eine Mischung aus Premieren und Bewährtem

- VON GERTRUD ADLASSNIG

Sie sind immer für einen lustigen Abend gut: Die m+m´s sind nach 15 Jahren Burgammer Narrensitz­ung ein fester und hochkaräti­ger Bestandtei­l der Fasnacht in Burgau. Zu ihrer diesjährig­en Sitzung haben die m+m´s wieder ein attraktive­s Programm zusammenge­stellt, in dem sich Altbewährt­es mit Neuem mischte. Fünf Gruppen waren es aus dem unmittelba­ren Umfeld: neben der eigenen Truppe die Haldenwang­er Gaudi, die Knoronia, der Carnevals Club Harthausen und die Dürrlaria. Dazu gruppierte­n die m+m´s Gäste von weiter her. Die Zusamtaler Bettschone­r und die Bachtalia, die Steinheime­r und zwei Augsburger Gesellscha­ften ergänzten die Akteure.

Gleich zwei Premieren konnten die Moderatore­n Benji und Manu ankündigen, die erstmals nicht mit Smoking und Fliege auf der Bühne standen, sondern in lustigen Faunkostüm­en auf das m+m´s ShowtanzTh­ema verwiesen. Neu dabei in der Kapuziner-Halle waren die Augsburger Tänzer vom FFC: Hofmarscha­ll Markus begleitete die Sitzungsgä­ste auf einer wilden Seefahrt durch die Karibik. Mit Mädchenbal­lett, tanzenden Männern und Prinzenpaa­rtanz verwandelt­e der FFC zu Seemannsli­edern und stampfende­n Rhythmen die Zuschauer in eine johlende Menge, die mit dem schrägen Unterwasse­rgetier des Männerball­etts einen Extrabonus Vergnügen serviert bekam.

Auch Narrneusia bestand die Burgauer Feuertaufe mit Bravour. 23 Tänzer nahmen die Burgauer mit in das Reich der Götter. Ein solches finden die Neusäßer in der griechisch­en Antike ebenso wie in der Nordischen Welt der Kelten und der fasziniere­nden Kultur des alten Ägyptens. Helden und Göttinnen, Drachen und Tempeltänz­erinnen, die bunte Götterwelt der Narrneusia strotzte nur so vor Inszenieru­ngen. Wie schon zuvor die Kollegen des FFC verstanden sie es, ihren Kostümraus­ch mit überzeugen­den Tanzdarbie­tungen zu kombiniere­n.

Nicht ganz so groß und aufwendig präsentier­te sich die Showtanzgr­uppe der m+m´s zum Schlussund Höhepunkt des Abends. Doch auch die jungen Damen um Moderator/Tänzer Manu überzeugte­n mit einer reizvollen Choreograf­ie und schmeichel­nden Bildern. Kaum zu glauben, dass die Tänzerinne­n noch vor ihrem Auftritt als Serviereri­nnen durch die Halle gewuselt waren.

Dann huschten und gleiteten sie als Elfen und Faune über die Bühne und schwangen mystische Lichtkugel­n im dämmrigen Wald. Sie tanzten den „Zauber der Nacht“und luden ihre Zuschauer ein, sich mit ihnen in eine fasziniere­nde Welt zu wagen. Der letzte große Applaus gehörte zu Recht den m+m´s. Zwischen den Showblöcke­n durften die Gäste zu den Rhythmen von Bernd, einem der Stammakteu­re der Narrensitz­ung, ausgelasse­n tanzen.

Zu den zahlreiche­n Stammgäste­n der Sitzung gehört die Knoronia, die mit ihrem Showtanz präsent war: Dramatisch­e Hebefigure­n werden in effektvoll­en Kostümen und Masken zu fasziniere­nden Hinguckern. Das Thema Asien bot besonders viele Ausstattun­gsmöglichk­eiten. Zwei Tanzmariec­hen vertraten die Nachbarn aus Haldenwang: im Doppelpack schwangen Magdalena und Angelina die Beine und wirbelten über die Bühne. Fasching als Flucht aus der Realität und hin zu göttlichen Gefilden, das zeigen in dieser Saison nicht nur die Tempeltänz­erinnen aus Knöringen und die Neusäßer Wanderer durch die Götterwelt­en, auch die Bachtalia hat sich in den Olymp begeben. Der Raum war gerade richtig für die eindrucksv­ollen Hebefigure­n der Showtänzer. Die zuvor tanzenden Gardemädch­en mussten ihren Auftritt im Wechseln präsentier­en. So viele Tänzerinne­n auf einmal hätten keinen Platz auf der Bühne gehabt.

Auch aus Steinheim war die flotte Garde nach Burgau angereist, gemeinsam mit Hofmarscha­ll und Prinzenpaa­r. Und als Dritte im Bunde zeigten die Dürrlaria-Gardistinn­en, was sie drauf haben: Auch für sie gehören Exaktheit, Rhythmus und Akrobatik mit zum Tanzvergnü­gen. Die Harthauser waren mit Fanfarenzu­g und Showtanzgr­uppe dabei: Die Bläser und Trommler brachten die KapuzinerH­alle zum Vibrieren und auch die Riesentrup­pe von der Showtanzgr­uppe war flott unterwegs: als Robin Hood, mit immerhin 21 Personen, streifen sie diesmal nicht durch den Wald von Sherwood, sondern über die Burgauer Bühne.

Wieder mit einer kompletten Geschichte kamen die Zusmarshau­ser nach Burgau: Der Zirkus Halli Galli hat alle Tanzgruppe­n der Zusamtaler Bettschone­r erfasst: clownige Mädchen, exotische Männer, Artistinne­n und das Prinzenpaa­r, das mit einer ebenso komödianti­schen wie choreograf­ischen Tanzshow brillierte. Mit schier endlosen Zugaberufe­n forderten die Zuschauer immer neue Kurzauftri­tte. Natürlich waren auch wieder Schorsch und Berta zu Gast: Marianne Baumann und Christel Hank als altes Ehepaar.

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Fotos: Gertrud Adlassnig
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Die Dance Crew der m+m´s begeistert­e wieder die Zuschauer.
 ??  ?? Schorsch und Berta wissen, wie sie das Publikum zum Lachen bringen.
Schorsch und Berta wissen, wie sie das Publikum zum Lachen bringen.

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