Der Frust ist verständlich
Der Kreis Günzburg gehört nicht zu den ersten in Bayern, die einen Integrationspreis vergeben. Hier wurde also nicht vorausgedacht, sondern etwas übernommen, das sich anderswo bewährt hat.
Das macht die Auszeichnung nicht schlechter, die diesmal mit jeweils 300 Euro für jeden der fünf Preisträger nicht allzu üppig ausgefallen ist. Denn der erstmals verliehene Integrationspreis des Landkreises ist vor allem ein Zeichen der Anerkennung für ehrenamtlich tätige Menschen. Sie widmen anderen, die erst noch Anschluss finden müssen in dieser Gesellschaft, viel Zeit.
Dass momentan die Integration von Flüchtlingen im Mittelpunkt steht, spiegelt sich in den ausgezeichneten Projekten und Einzelpersonen wider. Wie groß die Vielfalt dieser Hilfe im Landkreis ist, zeigt sich in den vielen Ideen engagierter Bürgerinnen und Bürger.
Die Premiere des Ehrenamtspreises ging – zum Glück – nicht so reibungslos vonstatten, wie sich das die Organisatoren gewünscht haben mögen. Eine Preisträgerin klagte öffentlich darüber, dass Behörden ihren integrationswilligen Schützlingen das Leben schwer machen. Plötzlich ist, weil sich politische Rahmenbedingungen geändert haben, vieles nicht mehr möglich. Das erzeugt Frust bei Flüchtlingen und Helfern. Und der ist absolut verständlich.