Parkplatz Probleme: Die Lösungen der Leser
Kliniken Der Mangel an Stellflächen beschäftigt viele Menschen in der Region. Es gibt weitere Kritik – aber auch konstruktive Verbesserungsvorschläge
Der Unmut ist groß: Nach unserem Bericht über die Parkplatzsituation an der Günzburger Kreisklinik in der vergangenen Woche haben sich zahlreiche Leser zu Wort gemeldet. Die Erfahrung von Manfred Schneider, der auf dem Klinikgelände vergeblich einen freien Stellplatz gesucht hat und am Ende ein Knöllchen für Falschparken kassierte, teilen offenbar eine Reihe von Menschen in der Region. In den Zuschriften hagelt es Kritik – aber es gibt auch Lösungsvorschläge.
GZ-Leser Rudolf Preis hat im Januar ebenfalls einen Strafzettel bekommen, weil er in der Nähe der Klinik geparkt hatte. Er sieht die Entstehung des Problems auch bei den Fahrern: „Es parkten auch ein paar Autos auf bis zu anderthalb Stellplätzen. Da ist der Platz geraubt.“Mit dem Bus zu fahren, wie seitens des Rathauses vorgeschlagen, ist für ihn nicht immer eine Lösung – denn je nach vereinbartem Termin fallen lange Wartezeiten an, bis der Bus kommt.
Klinikvorstand Volker Rehbein hatte gegenüber unserer Zeitung gesagt, dass sich die Parkplatzsituation in den Sommermonaten meist entspanne, weil dann mehr Mitarbeiter mit dem Rad statt dem Auto kommen. Leser Lothar Jäppelt aus Kammeltal glaubt das nicht. Denn er musste schon einen Strafzettel bezahlen – und den bekam er im Juni. „Weder auf den großen Parkplätzen außerhalb des Klinikgeländes noch am Ärztehaus konnte ich einen Parkplatz finden. Als der vereinbarte Zeitpunkt immer näher rückte, habe ich, wie einige andere Patienten auch, hinter dem Ärztehaus auf der Zufahrt zum Versorgungszentrum geparkt und wurde prompt beanstandet.“
Jäppelt hat aber nicht nur Kritik, sondern auch gleich mehrere Lösungsvorschläge für die Situation: „Wir mussten bereits mehrfach feststellen, dass alle für einen Vormittag geladenen Patienten zum gleichen Zeitpunkt in der Früh bestellt wurden. Wenn man dies besser managt, verringern sich sowohl die Wartezeiten, und es entspannt auch die Parkplatzsituation.“Außerdem, so Jäppelt weiter, müssten die Parkmöglichkeiten für die Patienten eindeutig Priorität genießen. Es stelle sich die Frage, wieso den Mitarbeitern nicht die Parkmöglichkeiten in Reisensburg verpflichtend angeboten wurden. „Leider musste ich bei meinem Termin im Ärztehaus Patienten feststellen, die so krank und schwach waren, dass sie kaum den Weg vom Wartezimmer in den Behandlungsraum gehen konnten. Und denen sollen die beschwerlichsten Wege zugemutet werden“, so Jäppelt weiter. „Das Gleiche gilt doch auch für die Besucher von Patienten. Auch diese sind oftmals, ebenso wie die Patienten, älter und müssen den beschwerlichsten Weg wählen, weil die Mitarbeiter den bequemsten gewählt haben? Kann doch irgendwie nicht sein.“
Eine weitere GZ-Leserin aus Günzburg hat sich mit einem Schreiben, das der Redaktion vorliegt, direkt an den Klinikvorstand gewandt. Sie hatte in den vergangenen Wochen mehrfach Termine mit Angehörigen im Bezirkskrankenhaus und der Kreisklinik wahrnehmen müssen und mehrfach einen völlig überfüllten Parkplatz vorgefunden. „Es besteht wohl die Möglichkeit, den Patienten direkt vor dem Eingang abzusetzen, ihn in den Wartebereich zu begleiten und dann einen entsprechenden Abstellplatz für den Pkw zu suchen. Das funktioniert aber nur, wenn der Patient noch einigermaßen in der Lage ist, selbstständig die Wartezeit zu überbrücken“, heißt es in dem Schreiben. Auch die Günzburgerin wünscht sich im Zuge der baulichen Erweiterungen beider Krankenhäuser die Errichtung eines Parkhauses in zentraler Lage – zumindest aber die kurzfristige Möglichkeit, Parkauch plätze mit Parkzeitbegrenzung auszuschreiben. „Damit dürfte die Blockade der für Patienten vorgesehenen Parkplätze durch Dauerparker ebenfalls gelöst sein.“
Auch auf der Facebook-Seite unserer Zeitung haben Nutzer das Thema heiß diskutiert. Kritik gibt es auch hier an den Autofahrern, die die Parkordnung nicht einhalten: „Total schräg, inmitten von zwei Plätzen, so nah an der Linie, dass kein Platz mehr daneben ist“, beschreibt eine Userin die Art und Weise des Autoabstellens, welche die Parkplatzsorgen verstärkt.
Andere kritisieren, dass viele Fahrer genau da ihre Autos abstellen, wo es gefährlich wird: „Die Parkplätze zum Beispiel vor der Notaufnahme sind ständig durch private Pkw besetzt, das ist eine Behinderung von Rettungskräften/ Rettungsdienstfahrzeugen. Echt traurig, wenn man ständig in die Klinik rein muss und die Kennzeichen ausrufen lassen muss, bevor man den Rettungswagen vernünftig parken kann und den Patienten zur weiteren Versorgung in die Klinik hinein bringt.“Weitere FacebookNutzer verweisen darauf, dass die vorhandenen Stellplätze auf dem Günzburger Klinikgelände immerhin kostenlos seien. In anderen Krankenhäusern wie Augsburg oder Ulm müssten Patienten und Besucher für die Stellplätze bezahlen.
„Die Patienten sollten Priorität haben“