Hersteller von Grillbriketts will Pyrolyse
Was die Firma aus der Eifel in Burgau vorhat
Burgau Der Werkausschuss Kreisabfallwirtschaft hat dem Kreistag einstimmig empfohlen, die ehemalige Pyrolyseanlage in Burgau zu verkaufen. Es sei ein gründlicher Abwägungsprozess mit vielen Fragen gewesen, sagt Kreissprecher KarlHeinz Thomann. Kaufinteressent ist die Firma Gefa aus Hallschlag in der Vulkaneifel in Rheinland-Pfalz. Es handelt sich demnach um den größten Grillbrikett-Hersteller Europas. Aus der Anlage zur Beseitigung von Müll soll künftig eine Anlage zur Erzeugung von Kohlenstoff, Aktivkohle und Biogrillkohle werden und es sollen nur natürliche Grundstoffe wie Olivenkerne oder Nussschalen verarbeitet werden.
Der geschäftsführende Gesellschafter der Firma, Siegfried Oepen, spricht gegenüber unserer Zeitung von einem „sehr hochwertigen Produkt“, das in Burgau entstehen soll. Es werde nichts Vergleichbares in Europa geben, was dann auch gut für den Wirtschaftsstandort sei. Er geht davon aus, dass mit knapp 40 in etwa so viele Mitarbeiter in der Anlage beschäftigt würden wie früher. Geplant ist ein Drei-Schicht-Betrieb. Ob das auch Arbeiten am Wochenende bedeutet, stehe noch nicht fest. Mittelfristig soll auch am Standort verpackt werden, wofür weiteres Personal gebraucht würde. „Mehr als zwei bis drei Lastwagen am Tag werden nicht für die Anlieferung der Rohstoffe benötigt“, versichert er. Wie hoch die Investitionssumme wäre, kann er noch nicht sagen, und auch nicht, wie hoch die Produktionsmenge sein wird.
Die Anlage werde nach den neuesten Standards umgerüstet, Schadstoffe würden kaum entstehen – und die gesetzlichen Grenzwerte deutlich unterschritten. Anwohner würden nichts vom Betrieb merken, es sei nicht mit der Zeit als Müll-Pyrolyse zu vergleichen. Die Bürger will Oepen einbeziehen. Eigentlich sollte eine neue Anlage in der Eifel gebaut werden, aber ein Fachberater habe ihn auf Burgau aufmerksam gemacht. Besser als die dortige Pyrolyse könne nichts Neues gebaut werden. Der Kreistag wird Mitte März über das Thema beraten. Der Stadtrat Burgau hatte seine Zustimmung signalisiert, aber ein Ratsmitglied hat nun beantragt, die Entscheidung zurückzustellen. Die Bürger sollen erst informiert werden – und der Rat öffentlich darüber diskutieren.