Kein Oscar wegen Trump?
Film Die Politik könnte den Sieg von „Toni Erdmann“verhindert haben
Jetzt, wo sich wohl endlich alle genug darüber beömmelt haben, dass ausgerechnet bei der Verleihung des allerwichtigsten Oscars die peinliche Panne passierte, weil Warren Beatty und Faye Dunaway 50 Jahre nach ihrem legendären Auftritt als „Bonnie und Clyde“wohl wieder mal für Furore sorgen wollten und einfach den falschen besten Film ausriefen, „La La Land“, statt „Moonlight“, hi, hi, ha, ha, und so… Jetzt also sollten wir doch ernsthaft reden können.
Denn bei all dem, was nach dem Stunk 2016 über die rein weißen Oscars dieses Jahr nun so super politisch korrekt geklappt hat – erster muslimischer Preisträger als Darsteller, dazu auch eine dunkelhäutige Schauspielerin, bester Film ein schwarzes Drama –, musste ausgerechnet auch noch die deutsche Hoffnung „Toni Erdmann“für solche Symbole geopfert werden? Lange als Top-Favorit für den „besten fremdsprachigen Film“gehandelt – bis zum Einreisedekret von US-Präsident Trump. Denn das betraf auch den Iran, aus dem der MitbewerberFilm „The Salesman“stammt, woraufhin dessen ja auch bereits Oscardekorierter Asghar Farhadi sein Kommen absagte. Dabei blieb er auch, als das Dekret kassiert wurde und, ja – er gewann. In Abwesenheit wurde dann ein sehr Trump-kritisches Statement verlesen, klar …
Aber auch klar: Schade für „Toni Erdmann“. Den mag mancher für zu langschweifig halten, mancher auch für zu anstößig für die Oscars aufgrund einer Nackt- und einer Onanier-Szene – aber er war doch: die deutsche Hoffnung!
Hollywoods neuen Märchenprinzen gibt’s im Porträt auf Seite 2, alles Weitere zu den Oscars im