Diesmal geht es „um Gottes Willen“
Religion Bei der Woche der Brüderlichkeit lernen 1005 Viertklässler von Neuntklässlern
Ichenhausen In der ehemaligen Synagoge Ichenhausen beginnt am heutigen Montag die „Woche der Brüderlichkeit“. Heuer steht sie unter dem bundesweiten Motto „Um Gottes Willen – Religion in säkularer Gesellschaft“.
Das diesjährige Motto der „Woche der Brüderlichkeit“fordert dazu auf, zusammenzustehen und sich nicht entmutigen zu lassen, um Perspektiven zu erkennen, Hindernisse aus dem Weg zu räumen und damit „Gottes Willen“unabhängig von der Religionszugehörigkeit in unserer Gesellschaft, aber auch darüber hinaus, Gehör zu verschaffen.
Seit nunmehr 17 Jahren findet in Ichenhausen, während der „Woche der Brüderlichkeit“, der Lernzirkel „Jüdisches Leben – Jüdischer Glaube“des Dossenberger-Gymnasiums Günzburg statt. 132 Neuntklässler des Dossenberger-Gymnasiums Günzburg bereiten in diesem Jahr, mit Unterstützung ihrer Religionsund Ethiklehrer, wieder diese bundesweit wohl einzigartige Aktion im Unterricht vor. In der „Woche der Brüderlichkeit“schlüpfen die Gymnasiasten an fünf Vormittagen in die Rolle des Lehrers und bringen Viertklässlern aus dem gesamten Landkreis Günzburg jüdische Geschichte, Kultur und Religion nahe. In mehreren Stationen in der ehemaligen Synagoge Ichenhausen, sowie auf dem jüdischen Friedhof in Ichenhausen, vermitteln die Schüler des Dossenberger-Gymnasiums den Viertklässlern anschaulich und greifbar Wissen über das Judentum im Allgemeinen sowie über die ehemalige jüdische Gemeinde in Ichenhausen.
Von den insgesamt 27 Grundschulen des Landkreises Günzburg, haben sich dieses Jahr 26 Schulen mit insgesamt 1005 Schülern zum Lernzirkel angemeldet. Außerdem nimmt auch die Heinrich-SinzSchule Hochwang (sonderpädagogisches Zentrum) mit 20 Schülern am Lernzirkel teil.
Landrat Hubert Hafner, zugleich Vorstandsvorsitzender der Stiftung ehemalige Synagoge Ichenhausen, unterstützt nachhaltig diese Aktion, an der inzwischen weit über 16 000 Grundschulkinder teilgenommen haben. Nicht zuletzt wieder auch fast alle der diesjährigen Neuntklässler des Dossenberger-Gymnasiums, die ab heute mit den jetzigen Viertklässlern arbeiten. (zg)