Doppelmord: Verdächtiger gefasst
War der 32-Jährige am Verbrechen in Höfen beteiligt?
Im Fall des Doppelmordes von Höfen bei Bad Tölz hat die Polizei überraschend einen dritten Tatverdächtigen ermittelt. Drei Wochen nach dem Verbrechen wurde der 32-jährige Pole festgenommen. Der Mann war zunächst als Zeuge gesucht worden. Er war am frühen Morgen des 23. Februar, wenige Stunden nach dem Verbrechen, mit den beiden anderen Tatverdächtigen von einer Überwachungskamera an einer Rastanlage der A 95 gefilmt worden. Der Kripo gelang es, seine Identität und seinen Wohnort im Raum Bamberg ausfindig zu machen. Dort fanden die Beamten der Sonderkommission „mehrere tatrelevante Gegenstände“, wie die Polizei mitteilt. Einzelheiten wurden aus ermittlungstaktischen Gründen nicht gemacht. Die Indizien sprachen „eindeutig für eine direkte Tatbeteiligung des 32-Jährigen“. Daraufhin wurde mit internationalem Haftbefehl nach ihm gesucht. Und die polnische Polizei wurde fündig: Am Donnerstag klickten bei dem Mann in der südpolnischen Stadt Rzesow die Handschellen.
In dem Haus in Höfen waren in der Nacht zum 23. Februar eine Frau, 76, aus dem Raum Frankfurt am Main und ein Mann, 81, aus Nordrhein-Westfalen ermordet worden. Beide waren Bekannte der Bewohnerin. Die Hauseigentümerin war von den Tätern verletzt zurückgelassen worden. Sie war noch nicht vernehmungsfähig. Eine 49-jährige Polin und Ex-Pflegerin der Bewohnerin sitzt wegen Verdachts der Beihilfe zum zweifachen Mord und versuchten Mord in Untersuchungshaft.
Weiterhin wird nach ihrem Bruder gesucht. Gegen ihn besteht dringender Tatverdacht, denn seine DNA wurde auf dem Grundstück gefunden. Auch ihn vermutet die Polizei in seiner Heimat.