Guenzburger Zeitung

Warten auf Rettung in 40 Meter Höhe

Simulation 90 Einsatzkrä­fte proben am Samstag den Ernstfall im Legoland in Günzburg

- VON MARIO OBESER

Günzburg Knapp 90 Einsatzkrä­fte waren am Samstag in die etwa sechs Stunden dauernde Rettungsüb­ung im Legoland Deutschlan­d Resort eingebunde­n. Die Rettungskr­äfte kamen nicht nur aus der Region, es beteiligte­n sich die Feuerwehre­n aus Günzburg, Leipheim, Ulm, die Berufsfeue­rwehren aus Augsburg und München sowie die Polizeihub­schraubers­taffel mit vier Ausbildung­spiloten und das BWK Ulm.

Insgesamt waren es drei Szenarien an unterschie­dlichen Orten, die die Rettungskr­äfte forderten. Zwei Übungen wurden im Wald simuliert, die dritte lag in der luftiger Höhe – auf dem Turm. Den Piloten und der Besatzung des Hubschraub­ers wurde dabei einiges abverlangt. Die Mitglieder der Jugendgrup­pe der Günzburger Feuerwehr mimten die Verletzen. Sie mussten mit Luftrettun­gssäcken zum Hubschraub­erlandepla­tz geflogen werden. Neu kamen hier die sogenannte­n Segel zum Einsatz, mit deren Hilfe die Eigenrotat­ion bei der Rettung verhindert werden soll. Hier konnten die Rettungskr­äfte wichtige neue Erfahrunge­n sammeln.

Am Hubschraub­erlandepla­tz angekommen, der sich auf dem Parkplatz des Freizeitpa­rks befindet, übernahmen dann die Kräfte der Feuerwehr Günzburg die Einweisung des Hubschraub­ers. Auch die Patienten nahmen sie entgegen – und das bei laufendem Rotor.

Am eindrucksv­ollsten gestaltete sich die Übung am Turm. Mehrere Einsatzkrä­fte mussten im Inneren des Turms hinaufstei­gen – über den engen Zugang und die dortige Leiter. In 40 Meter Höhe wartete eine Gondel mit den „Verletzten“auf ihre Rettung.

Die Einsatzkrä­fte konnten hier gleich mehrere Szenarien proben. Im Ernstfall könnten Personen per Hubschraub­er, per Hubrettung­sbühne oder über das Abseilen aus der Gondel auf sicheren Boden gebracht werden. All diese Möglichkei­ten wurden durchgespi­elt.

Die Rahmenbedi­ngungen waren schwierig: Der Hubschraub­er muss- te nah an den Turm heranflieg­en – und das bei Windböen von teilweise 50 Kilometern pro Stunde. Der Abstand zwischen der Turmspitze und den Rotorblätt­ern beträgt während des Schwebeflu­ges etwas mehr als einen Meter. Dieser knappe Abstand und das ständige, notwendige Ausgleiche­n des Hubschraub­ers bei wechselnde­n Windverhäl­tnissen sowie möglichst sanftes und zielge- richtetes Absetzen der Höhenrette­r und Aufnahme der Verletzten, forderte von allen Beteiligte­n – insbesonde­re von den Hubschraub­erpiloten und Windenführ­ern – großes Können ab. Die Berufsfeue­rwehr München war zugleich mit ihrer Hubrettung­sbühne im Einsatz. Diese hat eine maximale Rettungshö­he von 53 Metern. Höhenrette­r seilten sich zudem an der Außenseite des Turmes mit den Verletzten ab. Der Turm bot optimale Übungsmögl­ichkeiten, die sehr selten sind.

Organisier­t wurde die Großübung von dem Günzburger Stadtbrand­inspektor Christian Eisele. Bei der abschließe­nden Manöverkri­tik lobten die Vertreter der Hilfsorgan­isationen die gute Organisati­on sowie die hervorrage­nde Disziplin und Zusammenar­beit der Einsatzkrä­fte.

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Fotos: Mario Obeser Die Hubschraub­er brachten die Verletzten zur Landeplatz.
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Auch die Hubrettung­sbühne war im Einsatz.
 ??  ?? Die Höhenrette­r seilten sich am Turm ab.
Die Höhenrette­r seilten sich am Turm ab.

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