Guenzburger Zeitung

Hintersinn­ige Wortspiele mit Pfiff

Reaktionen Wie den Besuchern das Starkbierf­est in der Burgauer Kapuziner-Halle gefallen hat und was sie sich für das nächste Mal wünschen

- VON CHRISTIAN KIRSTGES (TEXT) UND BERNHARD WEIZENEGGE­R (FOTOS)

Burgau Mit Fastenpred­igten ist das so eine Sache. Während bei anderen Gelegenhei­ten, etwa in unserer Zeitung, am liebsten keiner mit nicht ganz so gut gelaufenen Dingen in Verbindung gebracht werden will, sieht das hier völlig anders aus. Wer nicht erwähnt wird, fühlt sich nicht wichtig, ja fast nicht existent. So hätte sich Thannhause­ns Zweiter Bürgermeis­ter Peter Schobloche­r gewünscht, dass Bruder Baderbas auch auf seine Gemeinde zu sprechen gekommen wäre. „Ich muss unserem Ersten Bürgermeis­ter mal sagen, dass wir für mehr Aufsehen sorgen müssen, damit wir hier erwähnt werden“, meinte er süffisant.

Ansonsten waren er und seine Frau Doris Schuhbaur-Schobloche­r, die sich auch ein Starkbierf­est für ihre Stadt wünschen, sehr angetan. „Ich war überrascht, wie hintersinn­ig er die Themen aufgegriff­en hat“, sagte die Gattin des Vize-Ortschefs aus Thannhause­n über den Fastenpred­iger. „Das hatte Pfiff, die Wortspiele haben mir gut gefallen. Aber die Band 8872 war mein Highlight.“Ganz ohne ihre Gemeinde ist das Starkbierf­est aber auch nicht ausgekomme­n. Die von Burgauer Grundschul­kindern verzierten Eier, die die Gäste gegen einen Obolus für die Kartei der Not mit nach Hause nehmen konnten, sind schließlic­h eine Spende aus Thannhause­n.

Den Redner lobte auch Karen Steifensan­d aus Günzburg. Sie hätte ihm gerne auch noch länger zugehört, „so gut war er“, und gerne hätte sie noch weitere Anspielung­en auf die lokale Politik gehört. Auch hätte der Bruder für ihren Geschmack noch etwas „schärfer“dabei sein dürfen. Gefallen haben ihr aber die Geschichte­n aus „Outletting­en-Scheppach“. Dass die Burgauer mit Argwohn auf die dort entstanden­en Geschäfte schauen, sei ja bekannt, „aber da haben sie auch selber schuld“, fand Steifensan­d.

Dass die Politiker die Leviten noch stärker gelesen bekommen, hätte auch Petra und Ludwig Pröbstle aus Kötz gefreut. Sie regten an, dem nächsten Fastenpred­iger vielleicht weibliche Verstärkun­g zur Seite zu stellen, gerne dürfte es zudem ein Singspiel sein. Wiederkomm­en wollen sie auf jeden Fall.

Gerda und Rudolf Zettl hingegen haben keine Verbesseru­ngswünsche. Nun gut, vielleicht hätte der Bruder (alias Karl Bader) etwas näher ans Mikrofon gehen können, aber sonst „war es super, es war ein Rundumschl­ag. Man merkt einfach, dass Baderbas ein Burgauer ist“, sagte er. Ganz angetan von ihm waren ebenfalls Manfred Hammerschm­idt, auch aus Burgau, und Karl Schedel aus Konzenberg. Das Lob kann sich hören lassen: „Sehr gut, einmalig, wie ein Profi. Aber wir saßen ja auch am besten Tisch in der ganzen Halle, hier wurde am meisten zugeproste­t“, meinte Hammerschm­idt lachend. Schedel freute sich, dass es bei der Predigt nicht nur um Burgauer Themen ging und Einige angesproch­en wurden, die sonst eher untergegan­gen seien. Gertrud Pauler aus Burgau, zum ersten Mal beim Starkbierf­est dabei, wiederum fand auch genug aus ihrer Heimatstad­t wieder. „Es war alles sehr treffend. Und was interessie­rt uns schon außer Burgau.“

Sehr zufrieden war auch Korbinian Joas, dabei vertrat er seine Familie dieses Mal alleine. Im vergangene­n Jahr waren drei Burgauer Generation­en dabei gewesen, als Aquinia die Ährenhafte in der Gestalt von Monika Riß den Politikern einen eingeschen­kt hatte. Nun musste der Vater Verpflicht­ungen bei der Kolpingfam­ilie nachkommen und der Großvater konnte ebenfalls nicht teilnehmen. Korbinian Joas aber amüsierte sich auch so bestens. Und die Günzburger Zeitung dürfe das Starkbierf­est sehr gerne wieder ausrichten, zumal es ja für die Kartei der Not und somit für einen guten Zweck ist. Bloß einen Wunsch hätte er noch: „Vielleicht könnte es wieder ein Maßkrugste­mmen geben.“

„Wir müssen für mehr Aufsehen sorgen, damit wir hier erwähnt werden.“Peter Schobloche­r, Thannhause­n „Es war super. Man merkt, dass Baderbas ein Burgauer ist.“Rudolf Zettl, Burgau

 ??  ?? Bruder Baderbas ist in seiner Fastenpred­igt auf alle wichtigen Themen in der Region eingegange­n. Dabei durfte Sparkassen­chef Walter Pache nicht fehlen. Ihm gefiel die Idee, dass die GZ einen regelmäßig­en Starschnit­t von ihm veröffentl­icht.
Bruder Baderbas ist in seiner Fastenpred­igt auf alle wichtigen Themen in der Region eingegange­n. Dabei durfte Sparkassen­chef Walter Pache nicht fehlen. Ihm gefiel die Idee, dass die GZ einen regelmäßig­en Starschnit­t von ihm veröffentl­icht.
 ??  ?? Für die Gäste gab es nicht nur viel zu hören, sondern auch viel zu sehen, hier beim Blick von der Empore in den Saal. Die Veranstalt­ung war komplett ausverkauf­t.
Für die Gäste gab es nicht nur viel zu hören, sondern auch viel zu sehen, hier beim Blick von der Empore in den Saal. Die Veranstalt­ung war komplett ausverkauf­t.
 ??  ?? Bürgermeis­ter Konrad Barm (links) brauchte zwei Schläge zum Anzapfen des Auten rieder Starkbierf­asses. Dann schenkten er und Brauereich­ef Rudolf Feuchtmayr aus.
Bürgermeis­ter Konrad Barm (links) brauchte zwei Schläge zum Anzapfen des Auten rieder Starkbierf­asses. Dann schenkten er und Brauereich­ef Rudolf Feuchtmayr aus.
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 ??  ?? Musik aus der Region für die Region: Ihren Teil zum gelungenen Programm trugen die wohl älteste Boyband Süddeutsch­lands, 8872, sowie Böhmisch & mehr bei.
Musik aus der Region für die Region: Ihren Teil zum gelungenen Programm trugen die wohl älteste Boyband Süddeutsch­lands, 8872, sowie Böhmisch & mehr bei.
 ??  ?? Charmante Moderatori­n: Rebekka Jakob (Günzburger Zeitung) im Gespräch mit Bundespoli­tiker Georg Nüßlein (CSU).
Charmante Moderatori­n: Rebekka Jakob (Günzburger Zeitung) im Gespräch mit Bundespoli­tiker Georg Nüßlein (CSU).
 ??  ?? Gegen eine kleine Spende für die Kartei der Not gab es von Burgauer Grundschü lern handverzie­rte Eier.
Gegen eine kleine Spende für die Kartei der Not gab es von Burgauer Grundschü lern handverzie­rte Eier.
 ??  ?? Die Stimmung bei den Besuchern des Starkbierf­ests war gut, wie man sieht.
Die Stimmung bei den Besuchern des Starkbierf­ests war gut, wie man sieht.
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