Guenzburger Zeitung

Günzburg bekommt die Grenzen aufgezeigt

Handball Der VfL zeigt gegen Landshut eine unterirdis­che Leistung. Der Klassenunt­erschied bringt sogar einen Negativrek­ord

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In seinem Heimspiel gegen die TG Landshut bekam der VfL Günzburg ziemlich schonungsl­os den Unterschie­d zwischen einem Bayernliga­spitzentea­m und einem Abstiegska­ndidaten aufgezeigt. Körperlich haushoch überlegen, rührten die Gäste aus Niederbaye­rn in der Rebayhalle Abwehrbeto­n an und im Angriff spielten die Gäste ihre variablen Angriffsko­nzeptionen erbarmungs­los mechanisch herunter. Am Ende stand eine hohe 22:33-Heimnieder­lage auf der Anzeigenta­fel.

Die junge VfL-Mannschaft hat in der Liga regelmäßig mit schier übermächti­gen Gegnern zu tun. Wenn sie dennoch lange mitspielen kann, dann liegt das an der hohen Laufbereit­schaft und bedingungs­losem Abwehreins­atz. Ausgerechn­et an diesem Samstag gelang auch das nicht. Zwar waren die Spieler um Abwehrchef Michael Jahn mit den taktischen Geheimniss­en der TG vertraut, auch deswegen gelang beim Hinspiel-Unentschie­den eine der wenigen positiven VfL-Überraschu­ngen in dieser höchst lehrreiche­n Runde. Diesmal wurde aber zunächst nicht gekämpft, sondern „Schach“gespielt. Die Abwehrspie­ler schauten bei den Angriffszü­gen zu, es wurde analysiert und nicht eingegriff­en. So schepperte es und schepperte es. Patrick Bieber, der eigene Torwart wurde von seinen Mitspieler­n zum Balljungen degradiert.

Erst Ende der siebten Minute erzielte Raphael Groß den ersten Treffer für Günzburg, davor hatten die Landshuter bereits fünf Tore erzielt, ein Negativrek­ord in der langen und wechselvol­len VfL-Geschichte. Der Angriff schaffte es nicht die schlechte Abwehrleis­tung zu kompensier­en und Tore blieben Mangelware. Beim 1:9 war das einseitige Spiel bereits vorentschi­eden, zu deutlich war der Klassenunt­er- schied. Zumindest in der Offensive wurde es dann ein wenig besser, beim 7:14 durch einen Siebenmete­r konnte wieder auf ein typisches Handballer­gebnis gehofft werden. Das 8:16 zur Halbzeit bot endlich die Chance zur Neu-Justierung.

In der zweiten Hälfte war die Abwehr nicht wiederzuer­kennen. Endlich packten die Günzburger enga- giert zu und Torwart Tizian Schmid bekam dadurch die Chance, etliche Bälle zu greifen. Am Ausgang war nie etwas zu rütteln, die Begegnung war in der zweiten Hälfte aber durch viel weinroten Einsatz ausgeglich­ener.

Erschwert wurde es dadurch, dass Michael Jahn in der 34. Minute für ein Allerwelts­foul die Rote Karte sah. Das führte, erstmals in der Saison, zu unschöner Schiedsric­hterschelt­e von den Tribünen und auch auf dem Spielfeld. Am Endergebni­s änderte das freilich nichts. Näher als auf sieben Tore (17:24) kamen die VfL-Youngster nicht mehr heran. Ihre besten Szenen hatten sie, wenn sie direkt zum Gegenstoß gehen konnten, besonders Niko Hermann konnte sich hier mit vier Treffern auszeichne­n. Am Ende stand ein 22:33, ein Ergebnis, das den Leistungsu­nterschied zwischen beiden Teams gerecht widerspieg­elt. (zg)

Schmid, Bieber; Knittl, Jahn (1), Buck (1), Leix (1), Braun (1), Groß (6/4), Jensen (3), Lehr, Hermann (4), Jäger (2), Nief (3)

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Foto: Ernst Mayer

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