Guenzburger Zeitung

Raunau wird für gute Leistung nicht belohnt

Bayernliga Der TSV zeigt gegen Erlangen-Bruck ansehnlich­e Angriffe und hält lange gut mit. Dass es am Ende wieder nicht zum Punktgewin­n reicht, liegt an verpassten Chancen und den souveränen Gästen

-

350 Zuschauer fanden zum Heimspiel des TSV Niederraun­au in der Handball-Bayernliga ihren Weg in die Krumbacher Sporthalle. Angesichts der Tabellensi­tuation und des Saisonverl­aufs ist das eine Zahl, die man beinahe als unglaublic­h bezeichnen kann. Und die unverwüstl­ichen Fans bereuten ihr Kommen nicht. In einem ansehnlich­en Spiel unterlagen die Raunauer Jungs zwar mit 33:40 gegen das starke Team des TV Erlangen-Bruck. Für Spannung war trotzdem gesorgt.

Denn deutlich wurde das Ergebnis erst zum Spielende hin. Die Raunauer blieben zuvor stets in drei bis fünf Tore am Gegner dran und hätten es durchaus auch noch spannender machen können. Doch die Erlanger haben einige Akteure in ihren Reihen, die den entscheide­nden Unterschie­d ausmachen. Am auffälligs­ten war dabei Philipp Hirning. Im schwäbisch­en Handball wäre er eher als „halbes Hemd“zu bezeichnen, doch mit seinem explosiven Antritt riss er die Raunauer Abwehr immer wieder auseinande­r. Bei seinen starken Toren ging das eine oder andere Mal ein Raunen durch das Raunauer Publikum.

Bei 33 selbst erzielten Toren und den vielen Gegentreff­ern wird aber auch offensicht­lich, dass sich die Raunauer wieder auf einen offenen Schlagabta­usch einließen. Rückkehrer Julian Waldmann gab seinem Team erstaunlic­hen Rückhalt und Sicherheit im unterbeset­zten Rückraum. Denn sobald der eine wieder da ist, fehlt dafür der andere. Das scheint jedenfalls das Raunauer Motto für diesen wichtigen Mannschaft­steil zu sein. Zwar konnten Oliver Kiebler und Julian Waldmann wieder auflaufen, dafür fehlte Andreas von Kries aufgrund eines grippalen Infekts. Dafür aber schlugen sich die Raunauer prächtig.

Dennoch lief anfangs noch alles über den Kreis. Boris Matzner, der den wegen einer Stirnwunde noch geschonten Stefan Jordan vertrat, machte auf dieser Position ein hervorrage­ndes Spiel. Bis zum 3:3 war nur er erfolgreic­h. Beim 5:6 durch Julian Waldmann war alles im grünen Bereich. Auch beim 6:8, wieder durch Matzner, konnte man noch von Schlagdist­anz sprechen. Dann war es für eine gewisse Zeit vorbei mit der Raunauer Herrlichke­it.

Tobias Ochs und Luca Wenzel warfen schlagarti­g einen Sechs-Tore-Vorsprung heraus. Auf der anderen Seite gingen die Raunauer zu fahrlässig mit ihren Möglichkei­ten um. Michael Thalhofer und vor allem Mathias Waldmann stemmten sich mit ihren Toren zwar dagegen, doch das 14:18 zur Halbzeit sollte schon ein Fingerzeig sein.

Denn auch eine sensatione­lle zweite Hälfte von Julian Waldmann, der am Ende auf acht Feldtore kam, und die sichere Verwertung aller Siebenmete­r durch Lukas Konkel, konnten die Wende nicht erzwingen. Zu souverän agierte Brooklyn United, wie sich die Erlanger Südstädtle­r selbst nennen. Acht Minuten vor Ende, beim Stand von 30:34, machte Raunau endgültig auf und Erlangen-Bruck zog davon. Bezeichnen­d war das Tor zum 32:40. Die Raunauer tragen einen komplexen Spielzug vor das gegnerisch­e Tor. Aber Michael Klaußer wirft dem Torwart ans Bein und der schnelle Gegenzug landet im Raunauer Tor. So hart ist Bayernliga­Realität. (walp)

Jekle, Hessheimer; J. Waldmann (8), Konkel (6/4), M. Wald mann (5), Matzner (5), Klaußer (3), Kiebler (3), Thalhofer (2), Celik (1), Sadlo, Jordan

 ?? Foto: Ernst Mayer ??
Foto: Ernst Mayer

Newspapers in German

Newspapers from Germany