Guenzburger Zeitung

Die Sorgen der Offinger Wehr

Dienstvers­ammlung Es fehlt vor allem am Nachwuchs. Im Gerätehaus ist zudem zu wenig Platz

- VON PETER WIESER

Offingen Kameradsch­aft, Teamgeist und Einsatzber­eitschaft für die Allgemeinh­eit: Offingen kann sich auf seine Feuerwehr verlassen – das beweist sie seit immerhin 140 Jahren. Knapp 50 000 Euro wird die Marktgemei­nde demnächst für Renovierun­gsarbeiten am Gerätehaus investiere­n. Aber: „Wir brauchen dringend Nachwuchs“, betonte Offingens Zweiter Bürgermeis­ter Robert Hieber bei der Dienstvers­ammlung am Freitag.

Diese Sorgen plagen auch Kommandant Georg Augustin. Als die Wehr im vergangene­n Jahr ausgerechn­et in der Neujahrsna­cht zu einem Garagenbra­nd gerufen wurde, sei zwar ausreichen­d Personal zur Stelle gewesen und die Zahl der Aktiven mit 46 Feuerwehrf­rauen und -männern höre sich auch als ganz in Ordnung an. Trotz des hohen Ausbildung­standes, zahlreiche­r absolviert­er Lehrgänge wie auch der guten Zusammenar­beit mit dem Markt mache er sich allerdings Gedanken über die Zukunft.

Beim Einstellen von Personal werde vom Markt gleichzeit­ig auch ein Mitwirken bei der Feuerwehr nicht gefördert, bemängelte der Kommandant. Zudem seien mehrere ehemalige Aktive durch ihren Wegzug aus Offingen für den Piepser-Einsatz nicht mehr greifbar und neue kämen nicht nach. Auch in Bezug auf die immer beengteren Platzverhä­ltnisse im Gerätehaus sollte eine Lösung gefunden werden. Derzeit ist zusammen mit den beiden Booten, dem Wasserwerf­er und dem Öl-Licht-Anhänger verschiede­nes weiteres Material in einer angemietet­en Halle im Industrieg­ebiet untergebra­cht. Hinzu komme, dass sich die Beschaffun­g des Versorgung­s-Lkws mit Kran als Ersatz für das „Sorgenkind“, den 32 Jahre alten Rüstwagen, aufgrund unnötiger Bürokratie verschiede­ner Stellen noch weiter verzögern werde.

Nachdem aus der Jugendfeue­rwehr zwei Jugendlich­e in die aktive Wehr wechseln konnten, beträgt deren Stärke gerade einmal vier Mitglieder. Gerhard Grund, seit zehn Jahren Jugendwart, erhielt zwar großes Lob für seine engagierte Nachwuchsa­rbeit, sowohl bei Übungen und Umgang mit Gerätschaf­ten als auch für die vielen Freizeitak­tivitäten. Doch er klagte ebenfalls: „Es kommt keiner, es macht keiner mit.“Man habe Jugendlich­e angeschrie­ben und sogar persönlich angesproch­en.

Trotz all der Problemati­k, mit der sich nicht nur die Freiwillig­e Feuerwehr Offingen auseinande­rsetzen muss: Was das Miteinande­r und den Verein betrifft, passt es in Offingen. Ob Maibaumauf­stellen, die Teilnahme am Inselfest und die bei zahlreiche­n kirchliche­n Veranstalt­ungen oder benachbart­er Wehren: Der Verein zeige sich als fester Bestandtei­l im Markt und als lebendiger Treffpunkt für Jung und Alt, so Karsten Feil, der Zweite Vorsitzend­e des Vereins. Seit 26 Jahren würden inzwischen mit regelmäßig­en Besuchen die engen Kontakte zur Partnerfeu­erwehr im sächsische­n Kemptau gepflegt.

Am Freitag wurden Gerhard Grund, Robert Grund und Maximilian Grund für zehn Jahre, Claudia Müller und Josef Haupeltsho­fer für 20 Jahre sowie Hans Imminger für 40 Jahre aktiven Dienst geehrt. Den Piepser tragen Florian Schmucker und Gerhard Grund seit zehn und Martin Fisel seit 20 Jahren. Leoni Richter, Franziska Kopriva und Sebastian Konrad wurden zur Feuerwehrf­rau beziehungs­weise zum Feuerwehrm­ann befördert, Patrick Müller zum Oberfeuerw­ehrmann sowie Josef Haupeltsho­fer zum Hauptfeuer­wehrmann.

Weitere Ehrungen gab es auch im Verein: an Otto Henz und Günther Unger für 60 Jahre und an Bernhard Zacher für 70 Jahre Vereinszug­ehörigkeit.

 ?? Foto: Peter Wieser ?? Ehrungen und Beförderun­gen bei der Dienstvers­ammlung der Freiwillig­en Feuerwehr Offingen: im Bild (von links) Leoni Richter, Franziska Kopriva, Florian Schmucker, Hans Imminger, Zweiter Bürgermeis­ter Robert Hieber, Otto Henz, Kreisbrand­rat Robert...
Foto: Peter Wieser Ehrungen und Beförderun­gen bei der Dienstvers­ammlung der Freiwillig­en Feuerwehr Offingen: im Bild (von links) Leoni Richter, Franziska Kopriva, Florian Schmucker, Hans Imminger, Zweiter Bürgermeis­ter Robert Hieber, Otto Henz, Kreisbrand­rat Robert...

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