Weg mit der roten Laterne!
Niederraunauer Handballer feiern den ersten Auswärtssieg
Schön, dass es auch in der sportlich aussichtslosen Situation der Raunauer Jungs noch Ziele gibt. Noch schöner, wenn die dann auch erreicht werden. Faktisch schon abgestiegen, war es für die Sportsmänner wichtig, nicht Letzter in der Handball-Bayernliga zu werden. Einen Riesenschritt in diese Richtung machte der TSV Niederraunau am Samstag im fernen Sulzbach-Rosenberg. Hoch überlegen wurde der dortige HC abgefertigt und die rote Laterne in der Oberpfalz gelassen.
Der überzeugende 29:22-Auswärtssieg, der dann beständig und unüberhörbar während der Heimfahrt gefeiert wurde, hatte mehrere Ursachen.
Da waren zum einen die Rückkehrer im Spiel. Mit Ausnahme der Dauerverletzten waren die Raunauer Jungs endlich einmal fast komplett. Coach Markus Waldmann hatte einfach ganz andere Wechselmöglichkeiten als in den vergangenen, zermürbenden Wochen. Julian Waldmann versteht es, im Rückraum durch seine unkonventionellen Eins-gegen-Eins-Situationen Druck von seinen Mitspielern zu nehmen. Oliver Kiebler überzeugte dieses Mal von der Linksaußenposition mit seinen pfiffigen Würfen. Frei gespielt wurde er mehrere Male von Mathias Waldmann, aber auch Tobias Hartmann gelangen einige gekonnte Anspiele nach links und an den Kreis.
Die zweite Ursache lag im Abwehrspiel. Und die positiven Auswirkungen auf ein Endergebnis finden sich dann meist bei den überzeugenden Torhüterleistungen von Armin Hessheimer und Maxi Jekle. In Sulzbach galt es zudem, den Haupttorschützen Michael Waitz auszuschalten. Den direkten Weg zum Tor versperrte dem Linkshänder anfangs Julian Waldmann. Den von ihm so oft zelebrierten langen Weg über die Mitte stellte Boris Matzner vollkommen zu. Der einzige Raunauer, der schon die dritte Bayernliga-Saison voll miterlebt, scheint einfach nicht langsamer zu werden. Auf jeden Fall machte Waitz keinen Stich gegen ihn und hatte am Ende nur zwei Tore auf seinem Konto. Sechs dagegen sammelten sich bei Matzner selbst. Die dieses Mal abwartende Spieltaktik der Raunauer machte es möglich.
Schon beim 5:2 hatten die Raunauer das Kommando übernommen. Der Halbzeitstand von 15:11 sah sogar noch positiver aus. Die einzige kritische Phase war dann nach der Pause zu überwinden. Wie beinahe üblich, verschliefen die Raunauer den Start. Aber mit einer tollen Vier-Tore-Serie waren beim 20:15 die Zeichen wieder auf Auswärtssieg für den Aufsteiger gestellt. Es machte auch nichts mehr, dass Michael Thalhofer nach der dritten Zeitstrafe sogar noch die Rote Karte kassierte. (zg)
Hessheimer, Jekle; Matzner (6), Kiebler (6), Konkel (6/1), M. Waldmann (4), von Kries (2), J. Waldmann (2), Thalhofer (1), Jordan (1), Klaußer (1), Hartmann