Guenzburger Zeitung

Das Fest des Jahres

Maria Hubenstein­er verziert seit vielen Jahren Osterkerze­n. Was bewegt sie dazu?

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Seit nunmehr 20 Jahren gestaltet Maria Hubenstein­er für die Pfarrei Sankt Sixtus in Günzburg-Reisensbur­g die Osterkerze. Bereits zuvor hat sie über viele Jahre hinweg für die Pfarrei Heilig Geist in Günzburg ebenfalls die Osterkerze verziert. Wie ist es dazu gekommen? Das Kerzenbast­eln begann schon vor etwa 40 Jahren, als sie erste Hochzeitsk­erzen schmückte und dann waren bald Osterkerze­n die wahre Herausford­erung. Ostern war in der Familie immer schon das wichtigste Fest des Jahres. Deshalb lag es für sie nahe, sich aktiv einzubring­en.

Woher kommen die Motive für die Osterkerze? Anfangs suchte sie nach geeigneten Motiven in Vorlagen und Kunstbilde­rn. Nach und nach stellte sie fest, dass solche Motive nie genau umgesetzt werden konnten. Und so gestaltete sie sie aus und um und kam immer mehr zu eigenen Ideen. Die biblischen Geschichte­n und Texte zum Osterfest sind dabei natürlich die vorrangige­n Ideengeber. In den vergangene­n Jahren reizten sie die sieben alttestame­ntlichen Lesungen der Osternacht, die sie nach und nach zu gestalten versuchte. Von den sieben Lesungen hat sie bereits vier geschafft, die drei übrigen sollen noch folgen.

Was sind die grundlegen­den Überlegung­en für das jeweilige Motiv? Die Osterkerze eines jeden Jahres hat einen klaren Auftrag: Im Dunkel der Osternacht entzündet soll sie Christus verkünden, der Anfang und Ende (Alpha und Omega), Zeit (2017) und Ewigkeit umschließt: Christus, der mit seiner Auferstehu­ng das Dunkel aus den Herzen der Menschen vertreibt, heißt es dazu in der Mitteilung. Was soll mit den Motiven auf der Osterkerze mitgeteilt werden? Letzlich erzählt jede Osterkerze die Geschichte vom Sieg des Lebens über den Tod. Gerade bei den alttestame­ntlichen Texten lässt sich der „Rote Faden“der Zuwendung Gottes hin zu den Menschen von Anfang an verfolgen. Natürlich basieren besonders viele Texte aus dem Neuen Testament auf österliche­n Erfahrunge­n. Diesem „Ja“Gottes zu den Menschen und zu seiner Welt spürt sie jedes Jahr aufs Neue nach.

Wie lange dauert das Gestalten? Die Zeit dafür lässt sich nicht exakt benennen, sagt Maria Hubenstein­er. Oft braucht es lange Überlegung­en, bis das Motiv gereift und skizziert ist. Zum Gestalten und Auftragen muss sie mindestens zehn Stunden einplanen – je nachdem, wie lange sie an der Arbeit bleiben kann und ihr freie Abende zur Verfügung stehen. Und natürlich schlägt auch zu Buche, wie kleinteili­g das Motiv geraten ist. Bei guter Musik ist die Arbeit dann eine sehr meditative Angelegenh­eit, erzählt sie. In dieser Zeit ist ihr Küchentisc­h zu nichts anderem zu gebrauchen. Wenn sie die Kerze dann zum Palmsonnta­g fertig hat und abgibt, ist das für sie der beste Start in die Karwoche. Mit Ostern fest im Blick lassen sich auch Kartage besser aushalten, betont Hubenstein­er. (zg)

 ?? Foto: Wendelin Stephan/Pfarrei ?? Seit nunmehr 20 Jahren gestaltet Maria Hubenstein­er für die Pfarrei Sankt Sixtus in Günzburg Reisensbur­g die Osterkerze. Ihr aktuelles Werk zeigt sie schon mal Rei sensburgs Pfarrer Heribert Singer.
Foto: Wendelin Stephan/Pfarrei Seit nunmehr 20 Jahren gestaltet Maria Hubenstein­er für die Pfarrei Sankt Sixtus in Günzburg Reisensbur­g die Osterkerze. Ihr aktuelles Werk zeigt sie schon mal Rei sensburgs Pfarrer Heribert Singer.

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