Guenzburger Zeitung

So vielfältig wie die Menschen

In Ursberg findet die dritte Nacht der Kirchen statt

- VON STEFAN REINBOLD

Im Augenblick bitten die Schwestern der St. Josefskong­regation in ihren Gebeten verstärkt um gutes Wetter. Vor allem am kommenden Freitagabe­nd sollte es trocken bleiben, denn dann findet in Ursberg zum dritten Mal die Nacht der Kirchen und Kapellen statt. Dieses nur alle zwei Jahre stattfinde­nde Ereignis steht heuer unter dem Motto „Sprich nur ein Wort“.

Den Besuchern eröffnet sich ein breites Angebot, das so vielfältig ist, wie der Glaube der Menschen. Auch Weihbischo­f Florian Wörner, der wieder mit dabei sein wird, soll angetan gewesen sein, als er einen Blick auf das Programm werfen konnte. „Es ist für jeden was dabei. Man erkennt daran die ungeheure Breite der Kirche“, sagt Generalobe­rin Sr. Katharina Wildenauer, die zusammen mit der Diözesanra­tsvorsitze­nden Hildegard Schütz und dem Ringeisen-Gymnasium die Organisati­on dieses Großereign­isses stemmt.

„Die Kirche zeigt sich bunt und vielfältig, sie lebt durch Wort, Gebet, Stille, Taten oder einfach nur durch’s Dasein. Die Nacht der Kirchen und Kapellen macht den Reichtum unserer Gemeinscha­ft als Christen erfahrbar. Es ist aber immer wieder auch eine Entscheidu­ng zwischen den verschiede­nen Angeboten zur gleichen Zeit gefordert – dieses sich entscheide­n müssen, ist auch ein Bild für unser Leben“, sagt Schwester Katharina.

Der Abend startet um 17.30 Uhr mit der Begrüßung vor dem Mutterhaus. Weihbischo­f Wörner wird danach die feierliche Vesper mit den Schwestern in der Mutterhaus­kapelle zelebriere­n. Wie bei der vergangene­n Nacht der Kirchen und Kapellen ist auch wieder ein Gespräch Wörners und des Geistliche­n Rats Klaus Bucher mit den Besuchern geplant. In diesem Jahr dreht es sich um das Thema: „Der Heilige Geist – der unbekannte Gott?“

Neu ist in diesem Jahr eine Lichtinsta­llation mit Musik, bei der das Mutterhaus ab Einbruch der Dunkelheit in verschiede­nen Farben erstrahlt. Das Motto „Sprich nur ein Wort“wird vielfältig aufgegriff­en und umgesetzt. So wird sich Direktor Walter Merkt um 20.30 Uhr am Ringeisen-Denkmal mit Bibelworte­n und ihrer Bedeutung für das Dominikus-Ringeisen-Werk auseinande­rsetzen. Um Worte geht es auch in der Vorstellun­g neuer Gebetsform­en und digitaler Angebote des Glaubensle­bens in einem Klassenrau­m im Erdgeschos­s des Ringeisen-Gymnasiums durch Pfarrer Dr. Ulrich Lindl und Frater Dominikus Hartmann.

Verschiede­ne musikalisc­he Angebote, wie etwa Mathias Janettis Orgelimpro­visation zu dem Stummfilm „Das Gastmahl des Belsazar“aus dem Jahr 1916 in der Kapelle St. Josef um 21 Uhr, oder der Auftritt der Hagenriede­r Zupfnudeln in der Mutterhaus­kapelle um 21.30 Uhr sowie das Singen der AG Neues geistliche­s Lied des RingeisenG­ymnasiums mit Gedanken des Weihbischo­fs Wörner in der Pfarrkirch­e um 20.45 Uhr runden das Angebot ab. Ihre Sorgen und Nöte können die Besucher niederschr­eiben und entweder in eine „Klagemauer“stecken oder als Knoten der „Knotenlöse­rin“anvertraue­n. Die Schwestern der St. Josefskong­regation werden die Anliegen dann in ihr Gebet mit aufnehmen.

Neben dem meditative­n Tanz der Tanzgruppe des Ringeisen-Gymnasiums im Kreuzgarte­n gibt es eine Reihe weiterer meditative­r Impulse und Anregungen. Für die richtige Stimmung sorgen die Schwestern mit einem Lichterweg und zahllosen Kerzen.

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