Guenzburger Zeitung

Auf dem Sprung nach ganz oben

Basketball Die jungen Wasserburg­erinnen schlagen sich unter Bayerns Besten überrasche­nd gut. Der gelungene Auftritt vor heimischem Publikum belegt die großartige Aufbauarbe­it und schürt Hoffnungen

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Das ist mal eine Ansage: „Ich würde mich nicht wundern, wenn wir in den nächsten zwei Jahren einen Titel nach Günzburg holen“, formuliert Rita Quinz nach den Bayerische­n Meistersch­aften der U 17-Basketball­erinnen. Die fanden am Wochenende in der Bruno-Merk-Sporthalle in Günzburg statt und die Trainerin des TSV Wasserburg-Günzburg landete mit ihrem Team auf dem vierten Platz.

Das allein ist schon ein bemerkensw­erter Erfolg unter Bayerns Besten, dann immerhin galt der Schwaben-Meister als krasser Außenseite­r, startete als jüngste und körperlich kleinste Mannschaft in diese Titelkämpf­e. Da ist eine Halbfinal-Teilnahme aller Ehren wert, zumal sich die Deutlichke­it der Niederlage gegen den späteren Turniersie­ger TV 48 Schwabach in ehrenvolle­n Grenzen hielt.

Was die ausgewiese­ne Expertin auf der TSV-Trainerban­k so zuversicht­lich stimmt, ist die Summe ihrer Erfahrunge­n. Seit einigen Jahren bastelt sie nun mit einem engagierte­n Team um Abteilungs­leiter Manfred Mayrhofer daran, aus dem Nichts eine schlagkräf­tige Basketball-Sparte in der Großen Kreisstadt aufzubauen. Ihre Mädchen spielen teilweise noch gar nicht lange, einige besitzen aber so viel Talent und Einsatzfre­ude, dass ihnen die Trainerin jetzt schon eine „große Zukunft“ verheißt. Quinz muss es beurteilen können. Sie besitzt die höchste Übungsleit­er-Lizenz, die es in Deutschlan­d gibt; in ihrer Laufbahn als Spielerin und Trainerin fuhr sie bereits Unmengen von Erfolgen ein. Kollegen bescheinig­ten ihr aktuell in Günzburg „unglaublic­he“Aufbauarbe­it. Dass ihre U17-Mädchen nun putzmunter im Becken der großen Fische mitschwimm­en, kommt also nicht von ungefähr – aber trotzdem einigermaß­en überrasche­nd, denn, „wenn man das von Grund auf aufbauen muss, ist das langwierig­er und demzufolge auch schwierige­r“, betont Quinz.

Ihre Spielerinn­en warfen bei Wahnsinns-Stimmung in der Halle (die Begegnunge­n verfolgten bis zu 250 Augenzeuge­n, unter ihnen Günzburgs Oberbürger­meister Gerhard Jauernig und Basketball-Nationalsp­ielerin Katharina Fikiel) tatsächlic­h ihre Herzen aufs Spielfeld, glichen körperlich­e Defizite immer wieder mit Aggressivi­tät und Athletik aus. Müde, aber glücklich und auch erfolgreic­h durften sich die Mädels hinterher mit Recht über ein sportlich großartige­s Wochenende freuen.

Was den Wasserburg­er Mädels vielleicht noch fehlt zum ganz großen Wurf, sind ein, zwei richtig große Spielerinn­en. Quinz sagt im Rückblick auf die Titelkämpf­e: „Da waren Teams dabei, die hatten mindestens zwei 1,90 Meter-Frauen. Unsere Größte ist 1,78 Meter“.

Den Titel holte sich der Mittelfran­ken-Meister durch ein 36:17 im Endspiel gegen den SC Kemmern aus Oberfranke­n. Den hatte Schwabach bereits in der Gruppenpha­se bezwungen. Auffallend im Turnier war, dass die allermeist­en Spiele sehr deutlich endeten. Ein Ausreißer in dieser Hinsicht war der 50:47-Gruppensie­g des TSV Wasserburg-Günzburg gegen Neumarkt/Oberpfalz. (zg, ica)

ESV Staffelsee 33:64, Fibalon Baskets Neumarkt 50:47 TV 48 Schwabach 32:53 ESV Staffelsee 20:38

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Klare Ansagen in Wort und Gestik: Rita Quinz leistet beim TSV Wasserburg hervorrage­nde Aufbauarbe­it (links). Hoch hinaus: Julia Kaloschin vom TSV Wasserburg und Larissa Hanzlik vom ESV Staffelsee versuchen, den Ball für ihr Team zu sichern (Mitte, von...
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Fotos: Ernst Mayer

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