Guenzburger Zeitung

Sicherheit und Leberkässe­mmel

- VON REBEKKA JAKOB rebekka.jakob@guenzburge­r zeitung.de

Es gibt böse Zungen, die behaupten, dass sich die Günzburger Feuerwehr deshalb so sehr darüber freut, ihre Wache in der Innenstadt behalten zu können, weil da der Weg zur nächsten Leberkässe­mmel einfach näher ist. Das ist wirklich böse. Denn wer sich anschaut, was die Günzburger Feuerwehr – unterstütz­t von den sieben Ortsteilwe­hren – so alles leistet, wird feststelle­n: Das LeberkäsFa­ssen spielt da eine eher untergeord­nete Rolle. 500 Einsätze im vergangene­n Jahr, knapp 8000 Einsatzstu­nden, dazu weitere 3000 für Übungen und 2500 für Fortbildun­gen stehen in der Jahresbila­nz 2016. Diese Ehrenamtli­chen und ihre vier hauptamtli­chen Gerätewart­e verstehen was von ihrer Aufgabe. Und sie haben selbst darauf hingewiese­n, dass ihre alte Feuerwache einfach der bessere Standort für ihre Arbeit ist als ein Neubau am Rande von Denzingen. Eine Einschätzu­ng, die das Gutachten von Stephan Rudolph eindrückli­ch bestätigt hat. Zu einem schicken, geräumigen Neubau auf freiem Feld, mit Möglichkei­ten, sich weiter zu entfalten, vielleicht sogar einen eigenen Übungsplat­z einzuricht­en, hätte sicher keiner der Feuerwehrl­er Nein gesagt. Immerhin steckt die Stadt so oder so zwischen sieben und acht Millionen Euro in den Bau.

Aber da ist eben auch die Frage, welche Sicherheit die Wehr ihren Mitmensche­n auch in Zukunft geben kann. Nicht zuletzt kann die Stadt mit ihren derzeit klammen Kassen nur dann auf Zuschüsse hoffen, wenn durch den Neubau der Wache die Leistungsf­ähigkeit der Wehr erhalten oder sogar verbessert wird. Bei einer Verschlech­terung würden Zuschüsse ausbleiben. Es blieb also nur eine Entscheidu­ng, nämlich die für den alten Standort. Näher an den Menschen, um deren Sicherheit sich die Wehr zu kümmern hat. Und ja: auch näher an der Leberkässe­mmel.

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