Sicherheit und Leberkässemmel
Es gibt böse Zungen, die behaupten, dass sich die Günzburger Feuerwehr deshalb so sehr darüber freut, ihre Wache in der Innenstadt behalten zu können, weil da der Weg zur nächsten Leberkässemmel einfach näher ist. Das ist wirklich böse. Denn wer sich anschaut, was die Günzburger Feuerwehr – unterstützt von den sieben Ortsteilwehren – so alles leistet, wird feststellen: Das LeberkäsFassen spielt da eine eher untergeordnete Rolle. 500 Einsätze im vergangenen Jahr, knapp 8000 Einsatzstunden, dazu weitere 3000 für Übungen und 2500 für Fortbildungen stehen in der Jahresbilanz 2016. Diese Ehrenamtlichen und ihre vier hauptamtlichen Gerätewarte verstehen was von ihrer Aufgabe. Und sie haben selbst darauf hingewiesen, dass ihre alte Feuerwache einfach der bessere Standort für ihre Arbeit ist als ein Neubau am Rande von Denzingen. Eine Einschätzung, die das Gutachten von Stephan Rudolph eindrücklich bestätigt hat. Zu einem schicken, geräumigen Neubau auf freiem Feld, mit Möglichkeiten, sich weiter zu entfalten, vielleicht sogar einen eigenen Übungsplatz einzurichten, hätte sicher keiner der Feuerwehrler Nein gesagt. Immerhin steckt die Stadt so oder so zwischen sieben und acht Millionen Euro in den Bau.
Aber da ist eben auch die Frage, welche Sicherheit die Wehr ihren Mitmenschen auch in Zukunft geben kann. Nicht zuletzt kann die Stadt mit ihren derzeit klammen Kassen nur dann auf Zuschüsse hoffen, wenn durch den Neubau der Wache die Leistungsfähigkeit der Wehr erhalten oder sogar verbessert wird. Bei einer Verschlechterung würden Zuschüsse ausbleiben. Es blieb also nur eine Entscheidung, nämlich die für den alten Standort. Näher an den Menschen, um deren Sicherheit sich die Wehr zu kümmern hat. Und ja: auch näher an der Leberkässemmel.