Tafelberg mit Geschichte
Ausflugstipp Bopfingen und der Ipf
Dem Kreuzworträtsel-Freund ist er ein Begriff: Der östlichste Ausläufer der Schwäbischen Alb und zur vormaligen Reichsstadt Bopfingen gehörende Tafelberg mit drei Buchstaben: der Ipf. Er überragt Bopfingen um gut 200 Meter, überragende Situierung garantiert ein 1a-Aussichtsschauspiel. Doch des Volkes Meinung – man erkenne von seinem 668 Meter hohen Gipfel aus gleich 99 Kirchtürme – scheint ein wenig übertrieben.
Nicht übertrieben ist es aber, wenn man den Ipf mit Blick auf die der römischen Epoche vorhergehende Keltenzeit als eine der bedeutendsten archäologischen Stätten in ganz Süddeutschland qualifiziert. Und was für den Wander- und Archäologiefreund angenehm ist: Diese viel Würde und auch ein wenig magische Besonderheit ausstrahlende Erhebung ist problemlos „zu ersteigen“. Ein sanfter Wanderweg beginnt am ausgeschilderten IpfParkplatz an der Berg-Ostseite, den man über die Ortsverbindungsstraße Bopfingen–Kirchheim erreicht. Dort gibt es einen Pavillon mit Infotafeln und die Rekonstruktion einer keltischen Anlage, die uns einführen in die antike vorrömische Welt. Dann geht es durch die 1811 anlässlich des Besuches des württembergischen Königs angelegte Lindenallee. Vorbei an wertvollen Magerrasenwiesen und Wacholderheiden führt der Weg auf das mächtige Gipfelplateau. Hier ist ein Rundweg entlang der „Klippen“zu empfehlen. Eine mächtige Burganlage mit imposanten Wällen stand hier in keltischer Zeit. Die Archäologen vermuten, dass damals ein bedeutender Fürst das Sagen hatte. So ein Wandertag am Ipf ist allemal Erholung pur. Dies gilt umso mehr, als in Bopfingen mit seinem mittelalterlichen Stadtkern auch einige Einkehrmöglichkeiten bestehen. Aber auch das gut sortierte Stadtmuseum hat sich des Ipf angenommen. Und wer dann noch nicht genug hat, der kann auch zu Fuß oder mit dem Bike einen archäologischen Rundweg um den Ipf und seine Umgebung bewältigen.
Heinz Münzenrieder