Erfolge bringen uns im Ausland Schelte ein
Der Kontrast zwischen dem alten und dem neuen Hausherrn im Weißen Haus hätte krasser kaum ausfallen können. Am Vormittag noch saß Bundeskanzlerin Angela Merkel auf der Bühne vor dem Brandenburger Tor und plauderte mit dem früheren US-Präsidenten Barack Obama ebenso angeregt wie entspannt über Gott und die Welt, die Mühen des Regierens und die Kunst des Kompromisses, die eigenen Ideale und die Zwänge der Realpolitik. Ein schöner Termin.
Am Nachmittag traf Angela Merkel im neuen Nato-Hauptquartier auf seinen Nachfolger Donald Trump. Hinter verschlossenen Türen ging es zur Sache. Frontal und ohne Rücksicht auf alle diplomatischen Gepflogenheiten attackierte der neue US-Präsident die Verbündeten, allen voran Deutschland. „Sie zahlen nicht, was sie zahlen sollten“, klagte er. Einzelne Staaten, darunter Deutschland, würden der Nato „enorme Mengen Geld aus den vergangenen Jahren“schulden. Noch deutlicher wurde er zuvor bei einem Treffen mit der EU-Spitze. „Die Deutschen sind böse, sehr böse“, sagte er da. „Schauen Sie sich die Millionen von Autos an, die sie in den USA verkaufen. Fürchterlich. Wir werden das stoppen.“Ein unangenehmer Termin für die Regierungschefin – auch wenn EU- zu kommen“. Was sie damit meint? Vielleicht, dass der Außenhandelsüberschuss gegenüber den USA auch in Zusammenhang mit deutschen Direktinvestitionen in den USA gesehen werden muss.
Zugleich registriert man in Berlin mit großer Sorge, dass Trump mit seiner massiven Kritik an Deutschland nicht alleine steht, sondern dass sich das „Deutschland-Bashing“selbst unter engsten Partnern und Nachbarn weiter ausbreitet. So zog im französischen Präsidentschaftswahlkampf die Kandidatin des rechten Front National, Marine Le Pen,