Die Brenz als Erlebnis
Eröffnung Vom Ursprung bis zur Mündung des Flusses gibt es jetzt einen 55 Kilometer langen Weg für Radler und Wanderer. Am Ufer ist einiges geboten
„I woiß an Weag an d’r Brenz entlang, da ko mers Glück empfanga. S’ oinzig was ma von dir verlangt, du muasch den Weag au ganga.“Es ist ein Gedicht, das Wilhelm Rochau aus Bächingen schon vor vielen Jahren geschrieben hat. Doch als er es nun am Ufer eben jenes Flusses rezitiert, da könnte man fast meinen, er hat es genau für diesen Tag gemacht. Beim Brenz-Erlebnistag wurde der neue Rad- und Wanderweg vom Ursprung des Flusses bei Königsbronn bis zur Mündung bei Faimingen eröffnet.
In Faimingen startete deshalb eine Radlergruppe aus dem Landkreis Dillingen rund um Landrat Leo Schrell am Apollo-GrannusTempel, in Königsbronn eine weitere aus dem Kreis Heidenheim mit Landrat Thomas Reinhardt. Treffpunkt war am Ende in Bergenweiler an der Brenz. „Weil wir flussaufwärts fahren, fahren wir nicht ganz so weit“, sagte Landrat Schrell lachend. Er freute sich, dass nach der Eröffnung des Donautäler-Radwegs mit diesem Rad- und Wanderweg, der 55 Kilometer lang an der Brenz entlangführt, ein weiteres Puzzleteil im Naherholungsangebot des Landkreises dazugekommen ist. „Der soll Menschen aus unserer Region ihre Heimat schmackhaft machen und ihnen ihre Schönheiten aufzeigen“, sagte Schrell.
Daneben soll er aber auch den Tourismus weiter ankurbeln. 1,1 Millionen Euro wurden in das landkreisund länderübergreifende Projekt gesteckt. Dafür gab es unter anderem Fördermittel von Chance Natur. Insgesamt, sagte Schrell, habe der Landkreis selbst 20000 Euro beigetragen. Geld, das gut angelegt sei. Viele Radfahrer sind am Fluss unterwegs. Auch, weil am Wegesrand zusätzlich zu den elf Erlebnisund Lernorten einiges geboten ist. Im Schnellepark in Gundelfingen etwa gingen Kinder im seichten Wasser der Fischtreppe mit kleinen Keschern auf die Jagd nach Kleinstlebewesen. Einige Bachflohkrebse haben sie tatsächlich erwischt. Ein gutes Zeichen, wie GeWeg wässerführerin Kerstin Schnalzger erklärte. Denn das zeigt, dass die Wasserqualität gut ist. Etwas brenzaufwärts, beim Bächinger Mooseum, gingen die Kinder mit Keschern in einem Weiher auf die Jagd nach den ohrenbetäubend quakenden Fröschen.
Durch drei Teilprojekte, erklärte Bürgermeister Roland Grandel, können Kinder und Erwachsene in Bächingen nun auch die Brenz hautnah erleben. Etwa am „Wilden Ufer“hinter dem Tennisheim, wo es Guckrohre gibt, um die Natur genauer unter die Lupe zu nehmen. Und Hörrohre, um ihr lauschen zu können. Daneben wurde etwas brenzabwärts am Hutweiher eine Raststation eingerichtet und an der Brenz im Bereich der Fußballplätze ein weiterer Zugang zum Fluss geschaffen. 55000 Euro haben die Maßnahmen gekostet, 39000 Euro gab es an Förderung. Auch, weil das Projekt eine „beispielhafte, gemeindeund länderübergreifende Zusammenarbeit sei, die man nur selten finde“, wie Erich Herreiner vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Nördlingen lobte.