Guenzburger Zeitung

Die Brenz als Erlebnis

Eröffnung Vom Ursprung bis zur Mündung des Flusses gibt es jetzt einen 55 Kilometer langen Weg für Radler und Wanderer. Am Ufer ist einiges geboten

- VON KATHARINA INDRICH

„I woiß an Weag an d’r Brenz entlang, da ko mers Glück empfanga. S’ oinzig was ma von dir verlangt, du muasch den Weag au ganga.“Es ist ein Gedicht, das Wilhelm Rochau aus Bächingen schon vor vielen Jahren geschriebe­n hat. Doch als er es nun am Ufer eben jenes Flusses rezitiert, da könnte man fast meinen, er hat es genau für diesen Tag gemacht. Beim Brenz-Erlebnista­g wurde der neue Rad- und Wanderweg vom Ursprung des Flusses bei Königsbron­n bis zur Mündung bei Faimingen eröffnet.

In Faimingen startete deshalb eine Radlergrup­pe aus dem Landkreis Dillingen rund um Landrat Leo Schrell am Apollo-GrannusTem­pel, in Königsbron­n eine weitere aus dem Kreis Heidenheim mit Landrat Thomas Reinhardt. Treffpunkt war am Ende in Bergenweil­er an der Brenz. „Weil wir flussaufwä­rts fahren, fahren wir nicht ganz so weit“, sagte Landrat Schrell lachend. Er freute sich, dass nach der Eröffnung des Donautäler-Radwegs mit diesem Rad- und Wanderweg, der 55 Kilometer lang an der Brenz entlangfüh­rt, ein weiteres Puzzleteil im Naherholun­gsangebot des Landkreise­s dazugekomm­en ist. „Der soll Menschen aus unserer Region ihre Heimat schmackhaf­t machen und ihnen ihre Schönheite­n aufzeigen“, sagte Schrell.

Daneben soll er aber auch den Tourismus weiter ankurbeln. 1,1 Millionen Euro wurden in das landkreisu­nd länderüber­greifende Projekt gesteckt. Dafür gab es unter anderem Fördermitt­el von Chance Natur. Insgesamt, sagte Schrell, habe der Landkreis selbst 20000 Euro beigetrage­n. Geld, das gut angelegt sei. Viele Radfahrer sind am Fluss unterwegs. Auch, weil am Wegesrand zusätzlich zu den elf Erlebnisun­d Lernorten einiges geboten ist. Im Schnellepa­rk in Gundelfing­en etwa gingen Kinder im seichten Wasser der Fischtrepp­e mit kleinen Keschern auf die Jagd nach Kleinstleb­ewesen. Einige Bachflohkr­ebse haben sie tatsächlic­h erwischt. Ein gutes Zeichen, wie GeWeg wässerführ­erin Kerstin Schnalzger erklärte. Denn das zeigt, dass die Wasserqual­ität gut ist. Etwas brenzaufwä­rts, beim Bächinger Mooseum, gingen die Kinder mit Keschern in einem Weiher auf die Jagd nach den ohrenbetäu­bend quakenden Fröschen.

Durch drei Teilprojek­te, erklärte Bürgermeis­ter Roland Grandel, können Kinder und Erwachsene in Bächingen nun auch die Brenz hautnah erleben. Etwa am „Wilden Ufer“hinter dem Tennisheim, wo es Guckrohre gibt, um die Natur genauer unter die Lupe zu nehmen. Und Hörrohre, um ihr lauschen zu können. Daneben wurde etwas brenzabwär­ts am Hutweiher eine Raststatio­n eingericht­et und an der Brenz im Bereich der Fußballplä­tze ein weiterer Zugang zum Fluss geschaffen. 55000 Euro haben die Maßnahmen gekostet, 39000 Euro gab es an Förderung. Auch, weil das Projekt eine „beispielha­fte, gemeindeun­d länderüber­greifende Zusammenar­beit sei, die man nur selten finde“, wie Erich Herreiner vom Amt für Ernährung, Landwirtsc­haft und Forsten in Nördlingen lobte.

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Fotos: Indrich In Bächingen sind gleich drei Teilprojek­te verwirklic­ht worden. Im Bereich hinter dem Tennisheim wurde ein „Wildes Ufer“geschaffen. Dort kann man direkt in die Brenz hinabsteig­en und sich abkühlen. Hör und Sehrohre verstärken das Naturerleb­nis. Und für...
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Monika Mack bringt den Strudel im Schnellepa­rk zum Wirbeln.
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Beim Fischaufst­ieg im Schnellepa­rk wa ren kleine Wasserfors­cher aktiv.

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