Katerstimmung, Kritik und ein Kreuzbandriss
Fußball Günzburg II vergeigt die zweite Chance und Trainer Holger Nittka spricht Tacheles
Einen ganz bitteren Sonntag haben die Fußballer des FC Günzburg II erlebt. Nicht, dass sie vor 330 Zuschauern in Gundremmingen auch ihre zweite Chance zum Aufstieg in die Kreisklasse vergeigten. Das war verdientes Resultat mangelnder Einstellung, wie Trainer Holger Nittka nach der Partie kritisch bemerkte. Viel schlimmer als das 0:4 (0:1) gegen den BC Schretzheim II wiegt, dass sich Torwart Markus Wogurek eine schlimme Knieverletzung, nach ersten vorsichtig geäußerten Erkenntnissen gar einen Kreuzbandriss zuzog. „Lieber hätte ich 0:8 verloren und das wäre uns erspart geblieben“, haderte Nittka. Dass der Verletzung eine unnötige Aktion eines Gegenspielers vorausging, erzeugte zusätzlich Frust. Und weil kein Ersatzkeeper zur Stelle war, musste Feldspieler Dardan Dushi für den im Krankenwagen davonfahrenden Wogurek in die Kiste.
An dieser Personalie allerdings wollte Nittka die zweite Zu-NullPleite innerhalb weniger Tage nicht festmachen (am Donnerstag hatten die Seinen ja 0:3 gegen Großkötz verloren). Er redete unmittelbar nach dem Schlusspfiff Tacheles: „Andere Mannschaften würden sich freuen, wenn sie Relegation spielen dürften. Aber was wir in beiden Spielen abgeliefert haben, ist eine Frechheit. Die Mannschaft war mit ihren Gedanken schon in der Sommerpause. Das war eine unnötige Saison-Verlängerung“, wetterte er.
Dabei hatten es die Günzburger wie bereits in der Auseinandersetzung mit Großkötz mit ein paar gestandenen Kreisliga-Kickern probiert. Geholfen hat’s erneut nichts. Am Ende standen zwei Torschüsse – aber vier Gegentreffer durch Arkadius Maczurek (13. und 48.), Fabian Rechthaler (51.) und Alexander Krauter (87.).
Bereits die erste Mannschaft des FC Günzburg hatte in der Relegation gepatzt. Während also Schretzheim einen Doppel-Aufstieg bejubeln darf (die Erste setzte sich in der Kreisklasse West 2 mit haushohem Vorsprung durch), trauert Günzburg nun einem zweifachen Scheitern nach. Wer weiß, wann sich eine solche Gelegenheit zum Sprung nach oben wieder bieten wird.
Wogurek (46. D. Dushi) – Renz (46. Tress), West (17. Krasniqi), Hepp, Casamayor Bell – Hackel, Dinc, Kempter – Celepci, Celozzi – Lamatsch