Guenzburger Zeitung

Dissonanze­n um Krumbachs Straße der Eintracht

Straßenbau Die Karl-Mantel-Straße wird verschöner­t, doch etlichen Anliegern ist dies zu teuer. Welche Lösung sich jetzt abzeichnet

- VON PETER BAUER

Eine Art Achse der Einheit: Das ist die Karl-Mantel-Straße für die Stadt Krumbach. 1902 wurden die beiden Ortsteile Krumbach und Hürben vereinigt, verbunden wurden sie durch die Karl-MantelStra­ße, die nach dem Bezirksamt­sassessor Karl Mantel (1869 bis 1929) benannt ist. Mantel gilt als „Einiger“Krumbachs. Doch den Straßennam­en Karl-Mantel-Straße verbinden derzeit viele nicht mit Eintracht und Harmonie, sondern mit dissonante­n Tönen. Die Straße wird gegenwärti­g grundlegen­d erneuert, es soll unter anderem verschöner­te Gehwege und mehr Grün geben. Das hat seinen Preis, mit Kosten von rund 1,3 Millionen Euro rechnet die Stadt. Doch die Stadt muss nicht alles selbst bezahlen, die Anlieger werden ebenfalls zur Kasse gebeten. Werden sie unverhältn­ismäßig hoch zur Kasse gebeten? Will die Stadt bei der Neugestalt­ung Luxus, sozusagen „Champagner“, den dann die Anlieger zahlen müssen, wie Anlieger Dr. Thomas Weber erklärt?

Fakt ist, dass die Straße derzeit als sogenannte Hauptersch­ließungsst­raße eingestuft ist. Gegenüber einer Hauptverke­hrsstraße bedeutet dies für die Anlieger deutliche Mehrkosten. Bei der Karl-MantelStra­ße müssen sie bei den Gehsteigen 65 Prozent der Kosten übernehmen, beim Straßenbau sind es 50 Prozent. In einer ersten Vorabinfor­mation der Stadt an die Anlieger zeichnete sich ab, dass verschiede­ne Anlieger mit Kosten von 50000 bis 70000 Euro rechnen müssen. Entscheide­nd bei der Berechnung des Betrags ist die Grundstück­sgröße.

Beim Ausbau der Straße setzt die Stadt unter anderem auf Granit statt auf Beton oder Asphalt. Wie viel mehr das konkret kostet, sei noch unklar, hieß es zuletzt vonseiten der Stadt. Der SPD-Fraktionsv­orsitzende Achim Fißl geht von rund 200 000 Euro Mehrkosten aus (rund 1,3 Millionen Euro statt 1,1 Millionen Euro wegen des „städtebaul­i- chen Mehraufwan­ds“). Die Stadt wolle in dieser Zentralach­se auf Qualität setzen, betont Bürgermeis­ter Fischer. Auch die Anlieger, insbesonde­re die Gewerbetre­ibenden, würden vom Ausbau profitiere­n, das Umfeld für die Geschäfte würde bedeutend schöner.

Doch zwischen einigen Anliegern und der Stadt herrschte zuletzt anhaltend „dicke Luft“. Abzeichnen könnte sich jetzt aber eine Entspannun­g der Lage. Bürgermeis­ter Fischer hat erklärt, dass der StraßenEur­o bau im Herbst noch einmal Thema im Stadtrat sein werde. Der Bau sei voraussich­tlich bis Anfang Oktober abgeschlos­sen, im Herbst gebe es Kostenklar­heit. Und dann könne auch geklärt werden, ob die Stadt den „städtebaul­ichen Mehraufwan­d“als freiwillig­e Leistung übernehme. In den Stadtratsf­raktionen zeichnete sich diese Linie zuletzt ab. So könnten in der Diskussion über Krumbachs „Straße der Eintracht“wieder harmonisch­e Töne zurückkehr­en.

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