Blutsauger fliegen auf Fußschweiß
Es gibt Wesen, auf die könnte man gut und gerne verzichten. Zum Beispiel die Gattung der Blutsauger. Es hat ja die warme Jahreszeit begonnen, in der es nachts in vielen bayerischen Schlafzimmern wieder hochfrequentig summt.
Hämatophagie heißt die Ernährungsweise von Blut. Namentlich genannt seien an dieser Stelle ausdrücklich: Stechmücken. Diese geflügelten Vampire sind perfekt ausgerüstet, um uns zu quälen.
Ja, natürlich gehört gewissermaßen auch der Mensch zu den Blutessern. Bei uns in Bayern sind Produkte wie die Blutwurst allen veganen Trends zum Trotz noch immer akzeptiert. Überhaupt gilt die Blutwurst als eine der ältesten Wurstarten. Sie wurde bereits in Homers Odyssee erwähnt. Aber dies nur nebenbei, denn zumindest nachts im Schlafzimmer sticht der Mensch ja eher selten zu, um sein Blutbedürfnis zu befriedigen.
Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen die Stechmücken der Gattung Culicidae. Kaum ein Tier wird so schnell und ohne das geringste schlechte Gewissen totgeschlagen. Es sind übrigens die Weibchen, die dem Menschen gefährlich werden. Mit ihrem sensationellen Geruchssinn spüren sie uns im Bett auf – und das, obwohl sie nicht einmal eine Nase haben. Früher hieß es, süßes Blut würde sie anlocken. Tatsächlich aber sind es Ausdünstungen, die darüber entscheiden, ob eine Mücke auf eine Person fliegt.
Interessant ist, dass Geruchsnoten wie Ammoniak und Buttersäure auf die Blutsauger einen geradezu unwiderstehlichen Reiz ausüben. Das wiederum sind Zerfallsprodukte von Fußschweiß. Manchmal könnte also Waschen vor Stichen schützen. Wem das zu mühsam ist, der kann sich ein paar Spinnen oder Frösche im Schlafzimmer halten. Denen sagt man nach, sie würden Mücken gewissenhaft verspeisen.