Erdnussund Liebestag
TVON ERICH PAWLU he Germans are bad, really bad“, sagt Donald Trump. Wenn wir dieses Urteil widerlegen wollen, müssen wir unsere Sympathie mit der amerikanischen Lebensform verstärkt zum Ausdruck bringen. Zwar hat ein wesentlicher Teil unseres Volkes mit dem Tragen von Jeans und dem ständigen Kauen von Kaugummi seine Annäherungspflicht schon weitgehend erfüllt. Aber heute gibt es einen zusätzlichen Anlass, uns stärker zu amerikanisieren. Heute feiern unsere Freunde jenseits des Atlantiks den „Tag der Erdnussbutter-Kekse“. Auch jeder Schwabe, der heute Erdnussbutterkekse verzehrt, sorgt für die Beschleunigung der deutschamerikanischen Angleichung.
Allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die sich wegen ihres Zuckerspiegels den Vollgenuss von Erdnusskeksen versagen müssen, bieten die USA eine wirksame Alternative. Heute wird dort auch der „National Loving Day“begangen. Wer also diesen Liebestag für Zärtlichkeiten nutzt, schlägt ohne Magenbelastung eine Brücke zu der verstimmten Trump-Regierung und reiht sich ein in die Liste der Befürworter von Gleichheit und Brüderlichkeit.
Sollten wir vor lauter Folgsamkeit ganz abhängig von den USA werden, können wir Donald Trump immer noch eine Botschaft senden, wie sie Wilhelm Arent in seinem Gedicht „Omphale“von 1885 formuliert hat: „Aus Liebe nur hab ich an dich mich verkauft, Aus Liebe zum Sklaven verdungen.“