Mit Wohnmobil und Westernhut zum Konzert
Jubiläum Zu Veranstaltungen der Country- und Westernfriends Kötz kommen nicht nur hochkarätige Musiker, sie locken auch ein ganz spezielles Publikum an. Was die Fans so alles auf sich nehmen
Wenn die Country & Western Friends Kötz feiern, kommen in der Regel nicht nur viele bekannte Künstler. Das 35-jährige Bestehen, zu dem der Verein an zwei Wochenenden drei Konzerte organisiert hat, unter anderem im Schützenhaus Leipheim, lockt auch ganz spezielle Fans an – aus ganz Deutschland und sogar darüber hinaus.
Für Peter Wroblewski, Präsident des Vereins, war es ein besonderes Wochenende. Der erste Abend der Feier war gleich ausverkauft. „Ich bin gerade sehr glücklich“, freute er sich. Vor 35 Jahren habe er einfach Leute gesucht, die seine Liebe zur Countrymusik teilen. Nun habe der Verein circa 160 Mitglieder. Rückblickend kann Peter Wroblewski sagen: „Es steckt viel Herzblut drin, es sind viele Freundschaften entstanden und wir haben gemeinsam sehr viel erlebt.“
Die gemeinsame Passion zur Countrymusik musste nach so langer Zeit gebührend gefeiert werden. Aus diesem Anlass traten auch zwei hochkarätige Musiker auf: Kim Carson und ihre Band aus New Orleans und John D., der 32 Jahre lang in Tennessee gelebt hat, aber vor einigen Jahren wieder nach Deutschland kam. Für Kim Carson war es bereits ihr zehnter Auftritt für die Country & Western Friends Kötz. Bei ihrem ersten Auftritt im Jahr 2003 wusste sie noch nicht so recht, was sie erwartet. Danach sei aber eine langjährige Freundschaft mit Peter Wroblewski entstanden. „Klubs wie diese sorgen dafür, dass unsere Art von Musik weiterlebt“, erklärte die Sängerin. Besonders an den Country & Western Friends gefalle ihr, dass sie auch Reisen in die USA unternehmen und sich dafür interessieren, woher die Country Musik überhaupt komme.
Christl Hafner ist für diesen Abend extra aus Lichtenstein mit dem Wohnmobil angereist. Die 77-Jährige kommt schon seit über 20 Jahren zu Veranstaltungen und Festivals der Country & Western Friends Kötz. Beim Jubiläum durfte sie natürlich nicht fehlen. „Ich bin eine treue Anhängerin“, erzählte die 77-Jährige. Früher habe sie bei Festivalbesuchen des Kötzer Klubs. Den ersten Kontakt mit der Countrymusik habe er vor 60 Jahren gehabt, als er damals noch in Bayern wohnte. Die USSoldaten hätten im Fliegerhorst in Erding diese Musik spielen lassen. So wurde er als kleiner Junge schon ein Fan. Die Country & Western Friends spielen, „musikalisch gesehen, in der Bundesliga“, findet der 69-Jährige. Die Qualität der Bands und Interpreten sei sehr hochwertig, weswegen er gern den weiten Weg von Frankfurt auf sich nehme.
Dieter Arnold, 66, ist mit seiner Frau aus Bad Dürrheim/ Schwarzwald nach Leipheim gekommen – zum ersten Mal überhaupt zu einer Veranstaltung des Kötzer Vereins. „Wir sind im Internet auf sie aufmerksam geworden“, sagte Dieter Arnold, wie seine Frau perfekt ausgestattet mit Westernhut. Die Musik sei super, beide hätten sich nur gewünscht, dass sich mehr Leute im Westernstyle gekleidet hätten.
„Für gute Countrymusik muss man nun mal weit fahren“, findet Paul Hahn aus Kassel. Bei den Festivals und Konzerten des Kötzer Vereins wisse er allerdings, dass „nur gute Leute kommen.“„Deswegen fahre ich immer gerne die 400 Kilometer“, so der Kasseler.
Am Samstag war im Leipheimer Schützenhaus auch noch einiges für Freunde der Countrymusik geboten. Helmut & the Hillbillies, Doc Dengler & The Heartbreakers und Special Guest Michael Bohe hatten dort ihre Auftritte. Wenn man Peter Wroblewski so zuhört und seinen Geschichten über die vergangenen 35 Jahre lauscht, wird einem klar, dass die Musik seine Herzensangelegenheit ist. „Mit dem Verein wollen wir die amerikanische Countrymusik fördern und pflegen“, macht er deutlich.
Das nächste Event findet am Freitag, 7. Juli, statt. Die spanische Band „Dead Broncos“kommt dann nach Birkenried in das Kulturgewächshaus.