Guenzburger Zeitung

Beruhigend­e Skulpturen

Neue Ausstellun­g in der Sebastians­kapelle

-

„Wir arbeiten nebeneinan­der, aber nicht im gleichen Raum“– so beschreibt Bildhauer Nino Maaskola die freundscha­ftlichen Bande zu Künstlerko­llege Ulrich Okujeni, mit dem er die Ausstellun­g „Terraformi­ng Planet Icecream“in der Galerie Sebastians­kapelle in Ulm bestreitet. Großformat­ige Metallskul­pturen und verspielt-bunte Grafiken und Gemälde – die Schnittmen­ge findet sich in der Beziehung der Künstler, die schon mehrfach miteinande­r ausstellte­n und sich aus dem Studium kennen.

Früher habe es in der künstleris­chen Arbeit größere Gemeinsamk­eiten gegeben, heute bildeten sie „Pole“aus, so Maaskola. Maaskola zeigt Aluminiumg­üsse, die in der Erde hergestell­t wurden. Eine Form wird aus dem Erdreich ausgehoben und mit dem heißen Aluminium gefüllt. Während unten die Legierung abkühlt, fließt von oben heißes Material nach. Eine teilweise organisier­te, teilweise zufällige Struktur und Oberfläche entsteht. Der Prozess sorgt für eine heterogene Oberfläche, die mal das Erdreich abbildet, Verwirbelu­ngen des abkühlende­n Metalls nachzeichn­et und auch einmal Erdreich verbrennt, sodass sich im hellen Metall schwarze Wölkungen ausprägen. „Guss-Choreograf­ie“nennt der Bildhauer das.

Ruhe, Erdung, Privatheit will Maaskola in seinen Skulpturen ausgedrück­t wissen. Im Obergescho­ss zeigt er Metallstel­en aus Aluminium, Messing und Bronze. Die Platten zeigen eine unvermutet­e „Buntheit“. Formale Strenge wird durch die in Teilen gesteuerte­n Legierungs­prozesse aufgelöst. Lufteinsch­lüsse bilden Muster aus Vertiefung­en und Kreisstruk­turen. (flx)

ODie Ausstellun­g ist bis zum Sonntag, 16. Juli, zu sehen.

 ?? Foto: Florian Arnold ??
Foto: Florian Arnold

Newspapers in German

Newspapers from Germany