Um den Forggensee
Ausflugstipp Eine Radeltour mit Ausblicken
Er leistet zwar nur einen Teilzeitjob: Lediglich vom 1. Juni bis 15. Oktober jeden Jahres hat der Forggensee nasse Speicherdienste zu verrichten. Doch stolz kann er trotzdem sein: Denn immerhin ist er flächenmäßig der größte Stausee Deutschlands und dies seit 1954. Und vor schlappen 14 500 Jahren hatte er sogar schon einen historischen Vorgänger, der mit 60 Quadratkilometer Fläche gleich das Vierfache seiner Größe aufwies.
Dieser ältere Bruder verlandete aber nach der letzten Eiszeit und zurück blieben einige kleinere „Pfützen“: der Bannwald-, Hopfen-, Schwan- und Weißensee. Doch egal, ob sich der See im Sommeroder Wintermodus befindet: Der gut ausgeschilderte Rundweg mit seinen 32 Kilometern Länge hat zu jeder Jahreszeit seine besonderen Reize. Zum Auftakt einer VeloTour bietet sich Waltenhofen – ein Ortsteil von Schwangau – an.
Über die prägnante Landzunge bei Brunnen kommen wir – vorbei an einem wertvollen Naturschutzgebiet – zum Hergetsweiler Weiher, der im Sommer zu einem erfrischenden Bad einlädt. Über Rauhenbichl und Kniebis wird der mit dem Forggensee verbundene und idyllisch platzierte Illasbergsee erreicht.
Naturschützer erinnern sich nicht gerne daran: Die Illas-Lechschlucht – ein Naturdenkmal erster Güte – musste dem Forggensee weichen. Nach der Überquerung der Staustufe schwenkt der Weg vor Roßhaupten – die Königsschlösser, den Säuling und das Füssener Hohe Schloss fest im Blick – nach Süden. In der „wasserlosen Zeit“taucht dabei an mehreren Stellen die legendäre Via Claudia Augusta auf.
Über Dietringen und Osterreinen erreichen wir bald das Füssener Schauspielhaus. Vis à vis des „Zauberschlosses“Neuschwanstein ist es ein Highlight der Tour, die über die Füssener Lechstaustufe wieder nach Waltenhofen mit seiner beeindruckenden steinalten Pfarrkirche zurückführt. Sie ist nicht umsonst zum Wahrzeichen des Forggensees geworden. Heinz Münzenrieder