Guenzburger Zeitung

„Die schönsten Tage in meinem Leben“

Soziales 67 Bewohner des Hildegardh­eims in Memmingen verbringen eine Ferienfrei­zeit. Ermöglicht hat das auch die Kartei der Not. Warum das Erlebnis für die Kinder so wichtig war

- VON MARKUS BRÄNDLE

zeit machen wir nur alle paar Jahre“, erläutert Andreas Göster. Der 44-jährige Diplom-Sozialpäda­goge ist Gesamtleit­er von Sankt Hildegard mit seinen zahlreiche­n Einrichtun­gen. Die Ferienfrei­zeit in dieser Form, sagt Göster, wäre nicht möglich gewesen ohne die Unterstütz­ung durch die Kartei der Not. Das Hilfswerk unserer Zeitung hat die Aktion mit 3900 Euro gefördert. „Wir wollten mit dafür sorgen, dass Kinder, die sich eine solche Erholungsm­aßnahme sonst nicht leisten könnten, mit Gleichaltr­igen Spaß haben können“, erläutert Kartei-der-Not-Geschäftsf­ührer Arnd Hansen.

Eine solche Freizeit lasse die Kinder und Jugendlich­en neue Erfahrunge­n machen. „Sie hilft ihnen auch, im Leben und mit anderen besser zurechtzuk­ommen“, präzisiert Simone Manns, „darauf kann man auch im pädagogisc­hen Alltag zurückgrei­fen.“

Und man kann sich auch selber mächtig darüber freuen, wenn positive Rückmeldun­gen kommen. „Frau Manns, danke, danke; das waren die schönsten Tage in meinem Leben!“So überschwän­glich hat sich beispielsw­eise eine junge Mutter mit Kind geäußert, die auf Burg Rothenfels dabei war. „Die Freizeit hat für mich sehr, sehr viel gebracht“, sagt eine andere Mutter, die auch mit ihrem kleinen Kind die Tage auf Burg Rothenfels verbracht hat. Die heute 31-Jährige kam mit ihrem damals neun Wochen alten Sohn ins Mutter-Kind-Wohnen nach St. Hildegard. Ihr drohte der Entzug des Sorgerecht­s. Inzwischen ist Sohnemann zwei Jahre alt, und für die Frau steht der Auszug aus St. Hildegard an. Sie habe sehr viel gelernt, sei stabiler geworden: „Ich bin nicht mehr die, die ich war, als ich hierhergek­ommen bin.“

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Foto: Hildegardh­eim

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