Reformation erleben
Ausflugstipp Auf Spuren von Fürsten wandeln
Ein wertvoller Reichsapfel, eine prächtige Strahlenmonstranz und eine Madonna, die angeblich ihre Augen wenden kann – in der Ausstellung „Fürstenmacht und wahrer Glaube“in Neuburg an der Donau gibt es derzeit zahlreiche beeindruckende Exponate zu sehen. Sie erzählen die Geschichte von Reformation und Gegenreformation in PfalzNeuburg.
Dazu begeben sich die Zuschauer an Originalschauplätze in der Neuburger Altstadt: Los geht es in der Schlosskapelle, dem frühesten protestantischen Kirchenraum Deutschlands. Weiter geht es im Schloss. Hier beginnt die Erzählung bei Pfalzgraf Ottheinrich und seiner Gattin Susanna als gemischtkonfessionelles Paar. Vor ihren BildnisTeppichen kann man darüber spekulieren, wie diese Beziehung gelaufen ist. Danach betritt man die Amalienzimmer: Welche christlichen Traditionen gab es in dem Gebiet, das 1505 zur „Jungen Pfalz“und dann unter ihrem ersten Herrscher evangelisch wurde? Im Rittersaal geht es schließlich um „Region und Religion“. Durch den daran anschließenden Fürstengang gelangt man in die Hofkirche. „So können die Besucher auf den Spuren der Fürsten wandeln“, sagt Kurator Michael Teichmann.
Die Ausstellung beschäftigt sich mit der teils dramatischen Religionsgeschichte des Fürstentums. Sie spiegelt das Ringen um den wahren Glauben in der Zeit vom 16. bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts wider. Zum Beispiel werden GlaubensVerhöre multimedial nacherlebbar. Im Lutherjahr beziehungsweise zum 500. Reformationsjubiläum gibt es landesweit ein breites Angebot an Ausstellungen und Veranstaltungen. Doch in Neuburg folgt eben auf die Reformation auch noch die Gegenreformation.
Zu einem besonderen und individuellen Erlebnis macht die Ausstellung ein Chatbot namens Credo. Er beantwortet dem Besucher übers Smartphone oder an einer festen Station allerlei Fragen rund um die Schau und die Stadt. (dopf)