Polizei greift in Burgau zu
Spezialeinheit nimmt Verdächtigen fest
Nach mehr als einem halben Jahr der Fahndung hat die Polizei nun einen Mann festgenommen, dem die versuchte Tötung seines Wohnungsnachbarn zur Last gelegt wird. Damit endete die Flucht des zwischenzeitlich 32 Jahre alten Verdächtigen. Er wurde seit Ende 2016 mit Haftbefehl gesucht. Er war untergetaucht, es fehlte jede Spur.
Trotz intensiver Ermittlungen im In- und Ausland konnte der Gesuchte zunächst länger nicht lokalisiert werden. Die Kriminalpolizei Neu-Ulm fahndete seit Januar 2017 gemeinsam mit Zielfahndern des bayerischen Landeskriminalamtes. Diese Fahndung führte nun zum Erfolg, denn es wurde bekannt, dass sich der Gesuchte kurzzeitig in einer Burgauer Wohnung aufhalten wird. Am vergangenen Donnerstag kurz nach 18 Uhr drangen Beamte der Polizeiinspektion Spezialeinheiten Südbayern in diese Wohnung ein und nahmen ihn widerstandslos fest, berichtet das Präsidium Schwaben Süd/West und bestätigt Informationen unserer Zeitung, dass es einen größeren Einsatz in Burgau gab.
Dem Mann wird vorgeworfen, zwei Tage vor Heiligabend gewaltsam in die Wohnung des Nachbarn eingedrungen zu sein, in der sich auch seine ehemalige Partnerin aufhielt. Der nun Festgenommene ging damals mit der Drohung „Ich mach dich kalt“auf den Wohnungsinhaber los und stach mit einem mitgebrachten Butterflymesser Richtung Kopf und Hals des Mannes.
Nur durch das beherzte Eingreifen eines Gasts in der Wohnung konnte nach Angaben der Polizei Schlimmeres verhindert werden. Dieser stieß den Bedrohten aus der Gefahrenzone, wurde jedoch selbst zum Opfer und erlitt eine schwere Stichverletzung an der Hand. Anschließend flüchtete der mutmaßliche Täter. Wo er sich bis zur Festnahme aufgehalten und ob er eventuell Helfer hatte, muss noch ermittelt werden. Seitdem ihm der Haftbefehl durch den Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Memmingen eröffnet wurde, befindet er sich in einer Justizvollzugsanstalt. (zg)