Verseuchte Eier
Skandal Auch Bayern könnte betroffen sein
Der Skandal um verseuchte Eier aus den Niederlanden weitet sich aus. Das giftige Insektizid Fipronil wurde auch in mindestens fünf deutschen Betrieben benutzt, wie das niedersächsische Landwirtschaftsministerium mitteilte. In einem Betrieb wurden auch Spuren des gesundheitsschädlichen Stoffes in den Eiern gefunden. Möglicherweise wurden verseuchte Eier auch nach Bayern geliefert. „Das Land Brandenburg hat heute Nachmittag darüber informiert, dass in Bezug auf mit Fipronil belastete Eier auch Lieferwege nach Bayern bestehen“, teilte das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit gestern Abend mit. Am Dienstag hatte es noch geheißen, Bayern sei nicht betroffen.
Hintergrund: In den Niederlanden wurde Fipronil in den Eiern von weiteren 17 Geflügelbetrieben nachgewiesen. Millionen belastete Eier waren so auch nach NordrheinWestfalen und Niedersachsen gelangt und wurden inzwischen aus dem Handel genommen. Der Lebensmittelhändler Rewe und seine Discounttochter Penny nahmen Eier aus den Niederlanden nach eigenen Angaben vorsorglich aus dem Verkauf. „Sollten Kunden bereits Eier mit der Kennzeichnung NL bei uns gekauft haben, so können sie diese zurückgeben und bekommen den Verkaufspreis erstattet“, erklärte das Unternehmen. Verbraucher können sich im Internet unter www.lebensmittelwarnung.de (Konsumeier) über die betroffenen Chargen-Nummern informieren. Die Nummern sind auf den Eierschalen aufgedruckt.
Die niederländische Lebensmittelaufsichtsbehörde untersucht nun auch Nahrungsmittel wie Mayonnaise, Pasta oder Eis. Die Behörde warnt vor dem Verzehr von belasteten Eiern. In zu hoher Dosis könne das Mittel Leber, Nieren und Schilddrüse schädigen. Der Präsident der Deutschen Geflügelwirtschaft betont: „Den Legehennenhaltern ist absolut kein Vorwurf zu machen. Hier war an anderer Stelle kriminelle Energie im Spiel.“(dpa)