Mittelmaß in der Millionärs-Liga
Diese zwei Fragen kennen Sie: Was nehmen sie auf eine einsame Insel mit? Und: Was machen Sie mit einer Million Euro?
Das mit der Million Euro mussten sich im Jahr 2013 zumindest 33 Personen im Kreis Günzburg real überlegen. So viele Menschen führt die amtliche Statistik in unserer Region als Einkommensmillionäre. Damit liegen wir im schwäbischen Vergleich mit absoluten Zahlen deutlich vor dem Landkreis Lindau (24) und sogar noch vor der Bezirkshauptstadt Augsburg (31) , deren einflussreichste Familie sich früher im Vorbeigehen einfach mal nen Kaiser kaufen konnte. Das ist lange vorbei. Und von der Geschichte kann man heute auch nicht mehr abbeißen.
Wer jetzt glaubt, Günzburg ist der Landkreis, in dem Milch und Honig fließen, muss leider enttäuscht werden. Denn auf die Bevölkerung umgerechnet belegen wir in der schwäbischen Millionärsliga unter den Kreisen und kreisfreien Städten nur Platz sechs unter insgesamt 14 – mit 2,7 Millionären pro 10 000 Einwohner. Memmingen (6,0), Dillingen (3,3), Lindau (3,0), das Oberallgäu (ebenfalls 3,0) und Kempten (2,8) sind allesamt besser.
Es gibt viel zu tun, wenn dieser Mittelmäßigkeit ein Ende gesetzt werden soll. Familien- und Kinderregion kann jeder. Wie wäre es mit der Millionärsregion, die sogar den oberbayerischen Kreis Starnberg aussticht? Das ist derzeit zugegebenermaßen noch schwierig. Um den gleichnamigen See reihten sich Ende 2013 eben mal 186 Millionäre. Aber Bange machen gilt nicht!
Also: Holt die Millionäre, die ein finanziell sorgenfreies Leben führen! Gemeint ist damit nicht dieser versteckte Reichtum, wie er in der Günzburger Bahnhofstraße zum Vorschein kommt. Das ist zu viel des schwäbischen Understatements. Man sollte herzeigen, was man hat. Und wenn Sie nicht dazu bereit sind: Verschwinden sie mit der Million doch auf die einsame Insel!