Der Trainerstuhl bleibt noch leer
Während hinter den Kulissen die Suche nach einem neuen Coach läuft, will der SC Ichenhausen mit neuem Mut gegen einen Favoriten bestehen
Ichenhausen Beim SC Ichenhausen keimt derzeit ein zartes Pflänzchen der Hoffnung. Nach zuvor fünf torund punktlosen Partien hatte es am vergangenen Wochenende endlich mal wieder einen Treffer und mit dem Unentschieden gegen Türkspor Augsburg auch einen Zähler gegeben. Es war vielleicht auch eine Art Trotzreaktion auf den Abschied des langjährigen, beliebten Trainers Oliver Schmid. Diese „Jetzt erst recht“-Stimmung wollen die Ichenhauser auch ins kommende Spiel gegen den TSV Gilching-Argelsried mitnehmen.
Interimstrainer Martin Wenni spricht von einer „sehr guten Stimmung“, die aktuell in der Mannschaft herrsche. „Die Jungs ziehen im Training mit. Ich denke, es ha- alle kapiert, dass wir knallhart im Abstiegskampf stecken.“Trotzdem ist der Gegner, der da am Sonntag (Anpfiff 15 Uhr) in den Hindenburgpark kommt, keine Laufkundschaft. Gilching ist hervorragend in die Saison gestartet und hat bereits sieben Siege und zwei Unentschieden bei nur drei Niederlagen gefeiert.
Zu verdanken haben sie das vor allem ihrem Torjäger Ramon Adofo. Der 27-Jährige ist mit bisher neun Toren und vier Vorlagen einer der besten Angreifer der Liga. Trainer Wenni wird es als Innenverteidiger selbst mit dem Goalgetter zu tun bekommen. „Wir wollen wieder zu unserer alten Stärke zurückfinden. In den letzten Jahren konnten wir uns immer auf unsere gute Defensive verlassen. Gegen Gilching müssen wir hinten gut stehen.“
Dabei soll aber der Spaß am Fußball nicht zu kurz kommen. Den will Wenni seinem Team zurückgeben. In den Wochen zuvor habe sich eine gewisse Mutlosigkeit breitgemacht, sagt der Coach. „Wir müssen einfach wieder mehr versuchen. Das hat in der ersten Halbzeit gegen Türkspor schon super geklappt. Wenn alle an die 100 Prozent gehen, haben wir gegen jeden in der Liga eine Chance.“
Die Unsicherheit in der Trainerfrage versucht Wenni auszublenden. Er denkt lieber von Spiel zu Spiel. „Das hört sich jetzt vielleicht blöd an, aber es hilft nicht, groß darüber nachzuben denken. Die Gespräche laufen und unser Abteilungsleiter Rudi Schiller wird sicher den bestmöglichen Trainer für den SC Ichenhausen finden.“Wann es so weit sein wird, weiß Wenni nicht. Zumindest für dieses Wochenende ist er der Chef. Eins steht fest: Die Umstellung nach mehr als sechs Jahren unter Oliver Schmid wird groß sein.
Genauso lang ist in der Landesliga auch der Trainer der kommenden Gäste im Amt. Wolfgang Krebs coacht Gilching seit 2012 und führte den Klub, trotz eines zwischenzeitlichen Wiederabstiegs, von der Kreis- in die Landesliga und auf den aktuell dritten Platz in der Tabelle. Die Ausgangssituation für die beiden Teams könnte also unterschiedlicher kaum sein. Ob das Pflänzchen Hoffnung beim SCI weiter wächst, zeigt sich am Sonntag.