Guenzburger Zeitung

Mit Strahlrohr und Saugleitun­g bestens vertraut

Mehr als 300 Buben und Mädchen zeigen in Burgau, was sie alles gelernt haben

- VON PETER WIESER

Burgau Wie fit sind unsere Jugendfeue­rwehren im Landkreis? In jedem Fall sind sie schon einmal sehr gut aufgestell­t. Neben den rund 120 Freiwillig­en Feuerwehre­n gibt es insgesamt 83 Jugendgrup­pen mit knapp 700 Jugendlich­en.

Ab dem Alter von zwölf Jahren kann man der Jugendfeue­rwehr beitreten, mit 18 erfolgt die Übernahme in den aktiven Dienst. Gut, nicht jede Wehr hat gleichzeit­ig auch ihre Jugendfeue­rwehr. Ein Grund mag sein, dass in kleinen Orten, in denen es zwar eine Freiwillig­e Feuerwehr gibt, die Jugendlich­en ganz einfach nicht zur Verfügung stehen.

Rund 330 Jugendlich­e aus 45 Jugendgrup­pen waren am Samstag nach Burgau gekommen, um dort die Jugendleis­tungsprüfu­ng oder eine der vier Stufen des Wissenstes­ts abzulegen. Erfreut über die große Anzahl zeigten sich sowohl der Landtagsab­geordnete Hans Reichhart als auch Landrat Hubert Hafner und Burgaus Bürgermeis­ter Konrad Barm. Kreisbrand­rat Robert Spiller betonte, wie wichtig es für die Gemeinden sei, dass junge Menschen sich in der Feuerwehr ehrenamtli­ch engagieren.

Angereist waren sie aus dem ganzen Landkreis: Von Riedhausen oder Rettenbach im Norden, wie auch von Haupeltsho­fen oder Weiler im Süden. Die Bayerische Jugendleis­tungsprüfu­ng wurde 1983 vom Innenminis­terium eingeführt, der Wissenstes­t bereits zehn Jahre zuvor. Beides ist Teil der Vorbereitu­ng auf den späteren aktiven Dienst, aber auch ein Heranführe­n an Teamgeist und Kameradsch­aft. Genau dieses, aber auch das Helfen und Retten seien die Gründe, warum er bei der Jugendfeue­rwehr sei, erzählt Marvin Miehle, 13, aus Burgau. Ein bisschen stolz sei man schon, wenn man bei der Prüfung oder dem Test mitmache, fügt sein zwei Jahre älterer Bruder Pascal hinzu.

Aufgeregt? „Es geht so“, sagen Lea Bisle und Johannes März, beide 16, aus Kemnat. Vorbereite­t haben sie sich alle. Sei es mit Testfrageb­ögen oder theoretisc­hem Unterricht für den Wissenstes­t oder in der Praxis für die Jugendleis­tungsprüfu­ngen bei den vergangene­n Übungen mit ihren Jugendwart­en.

„Ab welchem Alter kann an Feuerwehre­insätzen teilgenomm­en werden?“oder „Was ist beim Umgang mit C-Strahlrohr­en zu beachten?“lauten die Fragen beim Wissenstes­t. Dass rote Badeschlap­pen bei Arbeiten am Wasser natürlich nicht zur persönlich­en Schutzausr­üstung gehören, ist ohnehin klar.

Bei der Jugendleis­tungsprüfu­ng geht es in Einzel- und Truppübung­en unter anderem um das richtige Anlegen der Feuerwehrl­eine an Strahlrohr und Schlauch oder um das Zusammenku­ppeln von Saugschläu­chen.

„Sie sind gut vorbereite­t“, sagt Franziska Langhans von der Freiwillig­en Feuerwehr Bayersried­Ursberg-Premach, die das richtige Anlegen des Brustbunds (früher Rettungskn­oten) begutachte­t. Das was viele der Jugendlich­en ein bisschen fürchten, funktionie­rt am Samstag erstaunlic­h gut. Überhaupt läuft alles ruhig und konzentrie­rt unter den strengen Augen der rund 30 Schiedsric­hter ab. Lediglich beim Zusammenku­ppeln der 90 Meter langen C-Leitung kommt so mancher ins Schnaufen. Gefragt ist nämlich auch Schnelligk­eit. Wer die vorgegeben­e Zeit überschrei­tet, dem werden Punkte abgezogen.

Bestanden haben am Ende alle Teilnehmer und damit bewiesen, dass sie für den späteren aktiven Dienst gut vorbereite­t sind. Die letzte Stufe des Wissenstes­ts legten acht Teilnehmer sogar mit null Fehlern ab. „Eine beachtlich­e Leistung“, wie Kreisjugen­dwart Markus Link bemerkte. Das alles so reibungslo­s funktionie­rte, dafür hatten zahlreiche Aktive der Feuerwehr Burgau samt Küchenteam gesorgt.

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Foto: Peter Wieser Etwa 330 Jugendlich­e der Jugendfeue­rwehren im Landkreis demonstrie­rten in Theorie und Praxis, was sie alles können.

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