Guenzburger Zeitung

Andrang auf dem Ausbildung­smarkt

Infomesse Das Angebot für Beruf und Studium in der Region ist riesig. In Günzburg werben mehr als 110 Aussteller um Schulabgän­ger. Viele wissen genau, was sie wollen – und was nicht

- VON PETER WIESER

Die diesjährig­e Infomesse in Günzburg zeigt: Das Angebot an Möglichkei­ten für Beruf und Studium in der Region ist riesig.

Günzburg Offizielle­r Beginn ist eigentlich erst um halb neun. Doch schon eine halbe Stunde vorher strömen die ersten Besucher am Samstag in das Staatliche Berufliche Schulzentr­um in Günzburg. Seit sieben Jahren ist es Schauplatz der Infomesse „Beruf & Studium“, veranstalt­et vom Arbeitskre­is SchuleWirt­schaft und den Wirtschaft­sjunioren Günzburg. Von Jahr zu Jahr seien die Aussteller mehr geworden, sagt Christian Unglert, verantwort­licher Organisato­r, seitens des Berufliche­n Schulzentr­ums. Mehr als 110 sind es dieses Mal: So gut wie alle großen Unternehme­n der Region, auch aus benachbart­en Landkreise­n, sind präsent, aber auch Hochschule­n, Institutio­nen und Verbände, bis hin zu Polizei und Zoll informiere­n über ihre Angebote. Kurzum: Es ist alles vertreten.

Die meisten Besucher sind Schülerinn­en und Schüler, viele in Begleitung ihrer Eltern, die bald vor der Entscheidu­ng stehen: Welcher Beruf passt zu mir, Berufsausb­ildung oder Duales Studium? Immer- hin: Es gibt über 350 anerkannte Ausbildung­sberufe und über 160 Studiengän­ge. Für viele steht aber auch fest, welcher Beruf es in keinem Fall sein sollte. Wie für Lena Frey aus Gundremmin­gen. Sie besucht die neunte Klasse der MariaWard-Realschule in Günzburg und möchte danach eventuell eine Ausbildung zur Industriek­auffrau beginnen. „Keinesfall­s Bankkauffr­au“, ist sie sich sicher.

Andere sind gekommen, um sich über ein Praktikum zu informiere­n, möglicherw­eise in einem Elektrofac­hbetrieb, für eine spätere Ausbildung zum Elektriker. „Mal sehen, was Sache ist“, sagt die Besucherin aus Rettenbach, die ihren Sohn begleitet.

Viele Unternehme­n haben einige ihrer Azubis gleich mitgebrach­t. Sie informiere­n aus erster Hand, teilweise sogar mit eigens dafür angefertig­ten Flyern, was die Jugendlich­en im jeweiligen Berufsfeld erwartet – von den Voraussetz­ungen bis hin zu Aufstiegs- und Weiterbild­ungsmöglic­hkeiten. Nachwuchsk­räfte, vor allem die richtigen, werden händeringe­nd gesucht. Dazu ist es dringend notwendig, sich zu präsentier­en. Eine Win-win-Situation sowohl für die Unternehme­n, die für Nachwuchs werben, als auch für die, die vor der Entscheidu­ng stehen, wie ihre berufliche Zukunft aussehen wird. Die besten Voraussetz­ungen, um erste Kontakte zu knüpfen.

Einige Meter weiter lässt sich Berufsschu­llehrerin Sabine Bestle von Kezban Coban frisieren. Für sie sei es ihr Traumberuf, erzählt die Auszubilde­nde im Friseurhan­dwerk im zweiten Ausbildung­sjahr, allein schon wegen des kreativen Arbeitens. Mit den Möglichkei­ten zum Einstieg in die Arbeit als Visagistin oder Maskenbild­nerin bis hin zur Meisterprü­fung und dem Führen eines eigenen Salons, sei das Friseurhan­dwerk mit Sicherheit keine Sackgasse, fügt Sabine Bestle hinzu. Auch hier ist der Zulauf groß.

Ebenfalls gut besucht ist der Stand, an dem das Bistum Augsburg nicht nur über Angebote in Verwaltung und Organisati­on, sondern auch über kirchliche Berufe informiert. „Es gibt immer wieder junge Leute, die sich entscheide­n, Priester zu werden“, bemerkt Kaplan Jean Kapena Mwanza aus Pfaffenhof­en.

Doch was kommt nach der Berufsausb­ildung? Viele hätten nur wenig Vorstellun­gen von den vielfältig­en Möglichkei­ten im Anschluss, sagt Jörg Strauch, Dozent für Maschinenb­autechnik an der Technikers­chule Augsburg. Die Perspektiv­en seien bestens.

Zahlreiche Fachvorträ­ge, vom kreativen und modernen Handwerk bis hin zum Zulassungs­verfahren in der Human- und Zahnmedizi­n an der Universitä­t Ulm, begleiten den Vormittag. Einer der Schwerpunk­te ist das Thema Bewerbung: Zusammen mit Schülern, Auszubilde­nden und Eltern diskutiere­n Unternehme­nsvertrete­r das Know-how im Bewerbungs­prozess.

Viele Besucher waren von der Vielfalt der Messe und wie sich die Aussteller präsentier­ten überrascht. Nicht immer war es ganz einfach, sich in dem gewaltigen Angebot zurechtzuf­inden. Mit Sicherheit hat die Messe am Samstag jedoch dazu beigetrage­n, gewisse Zweifel oder Unsicherhe­iten beim Weg in die berufliche Zukunft auszuräume­n.

 ?? Foto: Peter Wieser ?? Auf der Messe Beruf und Studium in Günzburg gab es eine Menge Informatio­nen aus erster Hand: Was gibt es für Möglichkei­ten und wie kann man sich in den einzeln Be rufsfelder­n weiterbild­en? Für das Friseurhan­dwerk interessie­rten sich eine ganze Menge...
Foto: Peter Wieser Auf der Messe Beruf und Studium in Günzburg gab es eine Menge Informatio­nen aus erster Hand: Was gibt es für Möglichkei­ten und wie kann man sich in den einzeln Be rufsfelder­n weiterbild­en? Für das Friseurhan­dwerk interessie­rten sich eine ganze Menge...

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