Wertstoffhöfe bleiben weiterhin gefragt
Weniger Besucher liefern mehr Material an. Durch die jüngsten Anpassungen bei Öffnungszeiten und Angebot steigt die Effizienz der Sammelstellen. Doch es gibt Ausnahmen
Landkreis Die Wertstoffhöfe im Landkreis verlieren an Kundschaft. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet der Eigenbetrieb Kreisabfallwirtschaft des Landkreises einen Besucherrückgang um rund fünf Prozent von gut 333 000 auf nur noch etwa 315 600 Kunden. Das war angesichts der Einführung der Gelben Tonne zum 1. Januar 2016 auch nicht anders zu erwarten. Dennoch hatten die Kreisräte damals beschlossen, die Wertstoffhöfe nicht zu schließen. Allerdings war den Verantwortlichen auch klar, dass die Öffnungszeiten an die veränderte Situation angepasst werden müssten. Mit Wirkung zum 1. April 2017 wurden die Öffnungszeiten kleinerer Wertstoffhöfe größtenteils reduziert, bei den mittleren Wertstoffhöfen blieben die Öffnungszeiten weitgehend unverändert, während sie bei den großen Höfen, etwa in Günzburg oder Krumbach, speziell am Samstagnachmittag sogar erweitert wurden.
Um besonders die kleineren Wertstoffsammelstellen weiterhin für die Kunden attraktiv und den Betreiber effizient zu gestalten, wurde die Angebotspalette vergrößert. Hinzu kamen vielerorts Behälter für Grüngut und Strauchschnitt, Bauschutt und mancherorts auch Sperrmüll. Darüber hinaus gab es Verbesserungen und Vereinheitlichungen bei der Abgabe von Elektroschrott.
Vor allem aus Kommunen mit kleineren Wertstoffhöfen, deren Öffnungszeiten stark gekürzt wurden, kam Kritik an der neuen Regelung. Doch die Zahlen, die Werkleiter Anton Fink in der Sitzung des Werkausschusses Kreisabfallwirtschaft vorlegte, stützen dieses Vorgehen. Anhand der Besucherzahlen pro Stunde wird die Effizienz der einzelnen Sammelstellen gemessen. Sie zeigen, in aller Regel steigt die Effizienz der Wertstoffhöfe. So fiel etwa die Gesamtzahl der Besucher des Wertstoffhofs Aletshausen um 34 Prozent. Doch pro Stunde kommen nun 26 statt wie bisher 20 Besucher an, um Wertstoffe abzugeben. Breitenthal, Bubesheim, Wiesenbach und Gundremmingen bilden hier allerdings eine Ausnahme. Hier liefern so wenige Menschen Wertstoffe an, dass die Effizienz trotz kürzerer Öffnungszeiten nicht gesteigert wurde, so Fink. Besonders der Breitenthaler Wertstoffhof ist in jeder Statistik Schlusslicht.
Während mittlere Wertstoffhöfe bei der Effizienz deutlich zulegen konnten, lässt der Druck auf die großen Höfe etwas nach. Ein durchaus beabsichtigter Effekt. Alles in allem seien die von der Verwaltung gesteckten Ziele erreicht worden. „Mit der Entscheidung ist alles richtig gemacht worden“, gibt sich Fink zufrieden, „dass die Wertstoffhöfe weiterhin angenommen werden, zeigen die Zahlen.“Das lässt sich auch an der Entwicklung der abgegebenen Mengen ablesen. „Weniger Leute bringen mehr Material“, fasst Fink knapp zusammen. Vor allem im Bereich Bauschutt, Altholz und Sperrmüll sowie Grüngut sind markante Steigerungen zu verzeichnen. Dabei wächst offenbar auch der Beratungsund Kontrollaufwand für die Mitarbeiter an den Höfen, weil immer mehr Menschen etwa im Zuge von Entrümpelungen stark gemischtes Material anliefern.
Was die weitere Gestaltung der Öffnungszeiten betrifft, so Fink, würden zunächst die Wünsche und Anregungen der Wertstoffhofleiter gesammelt. Dann müsse überlegt werden, ob geringfügige Änderungen vorzunehmen seien.