Das Ringen um eine Lösung
Die Firma Reflexa Rettenbach möchte bauen. Dass ein Feldweg wegfallen soll, erzürnt jedoch die Anlieger
Rettenbach Die Firma Reflexa möchte sich erweitern. Angedacht ist der Bau einer Lagerhalle sowie mehrerer Produktionshallen auf der nördlichen Fläche des Betriebsgeländes. Eine detaillierte Planung gibt es nicht, denn dazu bedarf es eines rechtskräftigen Bebauungsplans. So lange dieser nicht genehmigt ist, kann das Unternehmen sein Vorhaben so nicht weiterverfolgen. Die Problematik dabei: Der im Osten angrenzende und gut ausgebaute Feldweg wäre darin mit einbezogen und würde als eine wichtige Verbindung zu den sich im Norden befindlichen landwirtschaftlichen Flächen wegfallen.
An seiner Stelle würde innerhalb des Firmengeländes eine 6,50 Meter breite Zufahrt für große Lastwagen mit Doppelverkehr zu den hinteren Bereichen entstehen. Zudem wäre sichergestellt, dass wartende Lastzüge auf dem Firmengelände und nicht auf der Silbermannstraße stehen blieben. „Wir können die Erweiterungspläne nicht kappen“, betonte Firmengründer und Inhaber Hans Peter Albrecht bei der Anliegerversammlung am Samstag direkt vor Ort an dem besagten Feldweg. Zuvor hatten Gespräche zwischen Landwirten, Grundstückseigentümern und Pächtern mit Matthias Letzing, dem Geschäftsführer des Bayerischen Bauernverbands (BBV), Geschäftsstelle Günzburg, stattgefunden.
Mancher der etwa 50 Anwesenden habe sich, indem er zu wenig und auch sehr spät erst über den Einzug des Feldwegs informiert wurde, übergangen gefühlt. Dies hätte an der Tatsache jedoch nichts geändert, wie Bürgermeisterin Sandra Dietrich-Kast dem hinzufügte. „Die Landwirte sind uns genauso wichtig wie Reflexa.“
Man brauche einen adäquaten und vergleichbaren Weg, so lautete die Forderung. Es müsse klar sein, dass nicht noch mehr Verkehr am Kindergarten vorbeiführe, zudem dürfe die Verhältnismäßigkeit in Bezug auf Umwege nicht überschritten werden. Eine Verlegung des Feldwegs nach Osten ist zum jetzigen Stand nicht möglich, dazu müsste die Gemeinde den notwendigen Grund erwerben können. Was die Verhandlungen mit dem Grundstückseigentümer allerdings betrifft, da gebe es unterschiedliche Ansichten.
Andere Alternativen gibt es wenige. Eine könnte eine Anbindung von Westen her über die Straße „Am Zwergwegle“darstellen. Eine weitere könnte ein Ausbau des parallel zum jetzigen Feldweg führenden Graswegs mit einer Anbindung zur Silbermannstraße sein. Inwieweit dies machbar ist, soll nun geklärt werden. Denn Voraussetzung ist, dass ein solcher Weg auch von breiten und schweren Fahrzeugen, mit der Berücksichtigung, dass dort auch ein Begegnungsverkehr stattfindet, genutzt werden kann.
Dem Rettenbacher Hersteller für Sonnenschutztechnik jedoch drängt die Zeit. Anfang nächsten Jahres werde man Teile der Produktion auslagern müssen, so Hans Peter Albrecht. Er habe es nie bereut, sich in Rettenbach angesiedelt zu haben. Einen Industriebetrieb könne man aber auch jederzeit verlagern – die Stadt Leipheim würde sich freuen.
Dass sich die Firma Reflexa in Rettenbach erweitern soll, das stand am Samstag sicherlich außer Frage. Allerdings müsse auch eine ordentliche Erschließung zu den angrenzenden Flächen gesichert sein. Und vor allem: Es dürfe keinesfalls heißen, es sei zu teuer, bemerkte einer der Besucher.