Sieben Tage im Zeitraffer
● Donnerstag, 13. Oktober 1977, 14.38 Uhr: Die Lufthansa Boeing 737 „Landshut“– mit 86 Ur laubern auf dem Weg von Palma de Mallorca nach Frankfurt am Main – wird entführt. Ein vierköpfiges Paläs tinenser Kommando hat sie geka pert. Die Entführer fordern unter an derem die Freilassung von elf RAF Terroristen und zwei Palästinensern in der Türkei. Die Boeing fliegt mit Zwischenstationen in Rom, Larnaca auf Zypern und Dubai (Freitag bis Sonntag) nach Aden im Südjemen.
● Sonntag, 16. Oktober, nachmit tags: Der Anführer des Terrorkom mandos erschießt in Aden vor den Augen der Passagiere den Flugka pitän Jürgen Schumann.
● Montag, 17. Oktober, 4.34 Uhr: Die „Landshut“landet in Somalias Hauptstadt Mogadischu. 11.44 Uhr: Staatsminister Hans Jürgen Wi schnewski (SPD) trifft in Mogadischu ein. 17.30 Uhr: Eine Sonderma schine mit Antiterrorspezialisten der Grenzschutzgruppe (GSG) 9 landet in Mogadischu.
● Dienstag, 18. Oktober, 0.05 Uhr: Die GSG 9 stürmt das Flug zeug, erschießt drei der vier Terroris ten. Die Passagiere bleiben bis auf leichte Blessuren unverletzt. 8.00 Uhr: Wachtmeister entdecken im Stammheimer Hochsicherheitstrakt die Leichen der RAF Häftlinge An dreas Baader, der sich erschossen hat, und Gudrun Ensslin, die sich in ihrer Zelle erhängt hat. RAF Terro rist Jan Carl Raspe stirbt an einem Kopfschuss. RAF Mitglied Irmgard Möller überlebt mit Schnittverlet zungen. In den Stunden danach wird Arbeitgeberpräsident Hans Martin Schleyer erschossen, der sich seit dem 5. September in der Gewalt der RAF befunden hat.
● Mittwoch, 19. Oktober, 21.11 Uhr: Schleyers Leiche wird im Kof ferraum eines grünen Audis im fran zösischen Mülhausen/Elsass ge funden. Der anonyme Hinweis kommt von der RAF. (afp, AZ)