Von Mutter fehlt jede Spur
Gewaltverbrechen in Memmingen?
Memmingen Mit einem Großaufgebot verschiedener Einsatzkräfte hat die Polizei gestern nach einer vermissten Frau aus Memmingen gesucht. Die 35-jährige Syrerin, die mit ihrem Mann und drei Kindern seit über 15 Jahren in Deutschland lebt, gilt seit 23. August als vermisst. Die Polizei ermittelt laut Sprecher Christian Eckel „in alle Richtungen“. Seit ihrem Verschwinden fehlt von der Frau jegliches Lebenszeichen. Die Polizei hat Hinweise darauf, dass die 35-Jährige einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist.
Gestern Vormittag in der Memminger Innenstadt: An mehreren Punkten gleichzeitig fahren Kripo, Bereitschaftspolizei und Spurensicherung vor. Sie sperren Hauseingänge ab und durchkämmen Wohnungen, an denen sich die Frau aufhalten könnte. Leichenspürhunde sind vor Ort. Auch in der Umgebung sind Ermittler im Einsatz. Insgesamt nehmen über 50 Beamte sieben Objekte unter die Lupe. „Für einen Vermisstenfall ist so ein Vorgehen sehr ungewöhnlich“, sagt Polizeisprecher Eckel unserer Zeitung. Die Umstände des Verschwindens legten jedoch nahe, dass die Frau nicht freiwillig abgetaucht, sondern einer Straftat zum Opfer gefallen sei. Eine Entführung sei ebenso denkbar wie im schlimmsten Fall ein Tötungsdelikt.
Die Mutter von drei Kindern, alle jünger als 17 Jahre, hatte die Wohnung der Familie in der Memminger Innenstadt am Abend des 23. August verlassen. Angehörige hatten sie tags darauf als vermisst gemeldet. Seitdem fehlt von der 1,66 Meter großen Frau mit braunen Augen und dunkelblonden Haaren jede Spur. Laut Sebastian Murer, Sprecher der Staatsanwaltschaft Memmingen, gibt es bislang weder konkrete Hinweise auf eine Straftat noch auf einen mutmaßlichen Tatort. Murer bestätigt aber, dass es dennoch einen Tatverdächtigen im persönlichen Umfeld der Vermissten gebe, gegen den ein Ermittlungsverfahren laufe. Aufgrund der äußeren Umstände müssten die Ermittler „mit dem Schlimmsten rechnen“.