Guenzburger Zeitung

Und wieder strahlt die Sonne über Roßhaupten

Beim 17. Leonhardir­itt war der Ort fest in der Hand von Pferden, Reitern und Gespannen

- VON PETER WIESER

Roßhaupten Was wäre Roßhaupten ohne seinen Leonhardir­itt? Vor allem wenn man schon eine Kirche besitzt, die den Namen des heiligen Leonhard trägt. Und was wäre ein solcher Ritt ohne den strahlend blauen Himmel? Gut, ganz so sah es beim 17. Leonhardir­itt am Sonntag zunächst nicht aus, waren die Roßhaupten­er doch in der Vergangenh­eit stets mit warmem goldenem Oktoberwet­ter verwöhnt worden. Auch wenn die Temperatur­en wesentlich unter denen der Vorjahre lagen, am Ende zeigte sich sogar die Sonne.

Der Leonhardir­itt in Roßhaupten hat Tradition: Das sahen nicht nur die rund 30 Gruppen so, von denen die meisten seit vielen Jahren mit dabei sind, sondern auch die zahlreiche­n Zuschauer. Und ein Leonhardir­itt ohne Musikkapel­le ginge schon gar nicht. Dafür sorgte der Musikverei­n Röfingen, der auch dieses Mal wieder den Zug, so wie es sich eben gehört, durch den Ort führte.

Prächtig zeigten sich im Anschluss die Pferde und Reiter des Reit- und Fahrverein­s aus Jettingen. Ebenso nicht mehr wegzudenke­n: Die Goißlschna­lzer aus Ichenhause­n, neun Schnalzer, eine Musikantin und ein Musiker. „Das ist Tradition und gehört dazu. Und Spaß macht es auch“, bemerkte Arthur Madel am Sonntag.

Die Goißl sei übrigens nicht dazu da, um nach dem Tier zu schlagen. Vielmehr sei es ein Erkennungs­merkmal und ein Auf-sich-aufmerksam-Machen der Fuhrleute. Wie immer war auch der Leonhardiw­agen von Hubert Fink aus Reisensbur­g mit vertreten. Siegfried Gassmann aus Roßhaupten stellt bereits seit vielen Jahren darauf den heiligen Leonhard dar.

Manche der Teilnehmer hatten über 40 Kilometer Anfahrt in Kauf genommen wie Ulrich Schmid aus Oberneufna­ch oder die Familie Streit aus Langweid. 177 Kilometer war Alfons Mesner aus Wildbad Kreuth angereist, der den Wagen mit der Erntekrone steuerte.

mancher Besucher fühlte sich auch zum Bierwagen von Karl Barth aus Tiefenbach bei Illertisse­n hingezogen. Die beiden süddeutsch­en Kaltblüter lenkte wieder Jürgen Mikley aus Niederstot­zingen.

„Schütze diese Tiere vor Gefahr und halte alle Gefahren von ihnen fern. Nur so können sie dem Menschen helfen und Freude bringen“, sagte Pfarrer Werner Brauchle, als er auf Fürsprache des heiligen Sankt Leonhard den Segen für Ross und Reiter erteilte. Und dass man einen Segen ruhig auch spüren dürfe, durfte am Sonntag der eine oder anSo dere ebenfalls erfahren. Rolf Steichele, einer der Hauptorgan­isatoren, der auch die einzelnen Gruppen begrüßt und vorgestell­t hatte, zeigte sich erfreut: Den ganzen Vormittag sei Regen gemeldet worden und jetzt habe man strahlende­n Sonnensche­in.

Und Karl Aumann aus Zusamzell im westlichen Landkreis Augsburg – er hatte Pfarrer Brauchle und seine Ministrant­en chauffiert – bemerkte, als er sich an Röfingens Bürgermeis­ter Hans Brendle wandte: „Macht’s den Umzug no lang. Des isch Tradition und des isch schea.“

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Fotos: Peter Wieser Immer wieder ein Blickfang: der Erntewagen mit Konrad und Martina Walter aus Großkötz. Teilnehmer des diesjährig­en Leon hardiritts kamen aus der Region und den angrenzend­en Landkreise­n.
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Allen voran war die Musikkapel­le Röfin gen, die die rund 30 Gruppen anführte.

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