Und wieder strahlt die Sonne über Roßhaupten
Beim 17. Leonhardiritt war der Ort fest in der Hand von Pferden, Reitern und Gespannen
Roßhaupten Was wäre Roßhaupten ohne seinen Leonhardiritt? Vor allem wenn man schon eine Kirche besitzt, die den Namen des heiligen Leonhard trägt. Und was wäre ein solcher Ritt ohne den strahlend blauen Himmel? Gut, ganz so sah es beim 17. Leonhardiritt am Sonntag zunächst nicht aus, waren die Roßhauptener doch in der Vergangenheit stets mit warmem goldenem Oktoberwetter verwöhnt worden. Auch wenn die Temperaturen wesentlich unter denen der Vorjahre lagen, am Ende zeigte sich sogar die Sonne.
Der Leonhardiritt in Roßhaupten hat Tradition: Das sahen nicht nur die rund 30 Gruppen so, von denen die meisten seit vielen Jahren mit dabei sind, sondern auch die zahlreichen Zuschauer. Und ein Leonhardiritt ohne Musikkapelle ginge schon gar nicht. Dafür sorgte der Musikverein Röfingen, der auch dieses Mal wieder den Zug, so wie es sich eben gehört, durch den Ort führte.
Prächtig zeigten sich im Anschluss die Pferde und Reiter des Reit- und Fahrvereins aus Jettingen. Ebenso nicht mehr wegzudenken: Die Goißlschnalzer aus Ichenhausen, neun Schnalzer, eine Musikantin und ein Musiker. „Das ist Tradition und gehört dazu. Und Spaß macht es auch“, bemerkte Arthur Madel am Sonntag.
Die Goißl sei übrigens nicht dazu da, um nach dem Tier zu schlagen. Vielmehr sei es ein Erkennungsmerkmal und ein Auf-sich-aufmerksam-Machen der Fuhrleute. Wie immer war auch der Leonhardiwagen von Hubert Fink aus Reisensburg mit vertreten. Siegfried Gassmann aus Roßhaupten stellt bereits seit vielen Jahren darauf den heiligen Leonhard dar.
Manche der Teilnehmer hatten über 40 Kilometer Anfahrt in Kauf genommen wie Ulrich Schmid aus Oberneufnach oder die Familie Streit aus Langweid. 177 Kilometer war Alfons Mesner aus Wildbad Kreuth angereist, der den Wagen mit der Erntekrone steuerte.
mancher Besucher fühlte sich auch zum Bierwagen von Karl Barth aus Tiefenbach bei Illertissen hingezogen. Die beiden süddeutschen Kaltblüter lenkte wieder Jürgen Mikley aus Niederstotzingen.
„Schütze diese Tiere vor Gefahr und halte alle Gefahren von ihnen fern. Nur so können sie dem Menschen helfen und Freude bringen“, sagte Pfarrer Werner Brauchle, als er auf Fürsprache des heiligen Sankt Leonhard den Segen für Ross und Reiter erteilte. Und dass man einen Segen ruhig auch spüren dürfe, durfte am Sonntag der eine oder anSo dere ebenfalls erfahren. Rolf Steichele, einer der Hauptorganisatoren, der auch die einzelnen Gruppen begrüßt und vorgestellt hatte, zeigte sich erfreut: Den ganzen Vormittag sei Regen gemeldet worden und jetzt habe man strahlenden Sonnenschein.
Und Karl Aumann aus Zusamzell im westlichen Landkreis Augsburg – er hatte Pfarrer Brauchle und seine Ministranten chauffiert – bemerkte, als er sich an Röfingens Bürgermeister Hans Brendle wandte: „Macht’s den Umzug no lang. Des isch Tradition und des isch schea.“