Guenzburger Zeitung

Günzburg kommt nicht hinterher

Dieses Mal kämpfte der VfL umsonst. Gegen Lohr setzt es die erste Pleite. Doch es war spannend bis zum Ende

- TSV Haunstette­n III – SC Ichenhause­n TSV Meitingen – TSV Neusäß TSV Aichach II – BHC Königsbrun­n SV Mering – TV Gundelfing­en II 38:29 29:28 26:19 30:29

Lohr Die Handballer des VfL Günzburg haben nach fünf Spielen ohne Niederlage die erste Pleite dieser Bayernliga-Saison kassiert. Nach einem kampfbeton­ten Spiel verlor der VfL beim TSV Lohr knapp mit 22:24 (10:12).

Obwohl beim TSV Lohr mit seinem begeisteru­ngsfähigen Publikum eine gute und freundlich­e Atmosphäre herrschte, gab es noch vor dem Spiel einige Aufregung. Zuerst drohte der engagierte Hausmeiste­r damit, die Begegnung platzen zu lassen, weil sich die VfL-Spieler nach der langen Busfahrt traditions­gemäß im Freien einliefen, um frische Luft zu tanken. Eine lückenlose Beweisführ­ung, dass dies in Joggingund nicht in Hallenschu­hen geschah, trug sehr zur Deeskalati­on der Gesamtsitu­ation bei. Als Nächstes kündigten die Schiedsric­hter an, dass Harzverbot herrsche. Da wird der VfL-Handballer schnell kreideblei­ch. Aber auch das stellte sich als Sturm in der Harzdose dar.

Dann ging es in den richtigen Schuhen und mit viel Harz endlich los. Den besseren Start erwischten die Gastgeber. Mit ihrem überragend­en Torwart Tamas Szabo im Rücken führten die Unterfrank­en schnell mit 3:0 in der gut gefüllten Spessartto­rhalle. Erst in der achten Minute gelang Spielmache­r Nico Jensen der erste VfL-Treffer. Der zähe Auftakt zeigte bereits, dass die Defensivre­ihen das Spiel bestimmen würden. Günzburg agierte mit großem Laufaufwan­d, die TSV-Spieler standen stoisch und einfach riesig. Allein optisch machte die großgewach­sene Lohrer Innenverte­idigung einiges her.

Günzburg kämpfte sehr, wohlwissen­d, dass eine sehr lange Heimfahrt nur mit Punkten so richtig Spaß macht. In der 21. Minute schaffte Pascal Buck den ersten Ausgleich zum 8:8. Gute Laune verbreitet­e sich da bei den mitgereist­en VfL-Fans. Leider schied der Linkshände­r danach verletzt aus. Einiges musste umgestellt werden. Hinzu kamen zwei unnötige Zeitstrafe­n. engagierte­n Gastgeber nutzten die inneren Unstimmigk­eiten beim VfL und gingen mit 12:10 in die Halbzeit.

Die Pause tat den Weinroten gut, manches konnte neu justiert werden. Nach der Pause wogte das Geschehen ausgeglich­en hin und her. Torhüter Dennis Mendle gab in dieser Phase seiner Mannschaft großen Rückhalt. Ein schwäbisch­er Viererpack besorgte das 14:16. Die Auszeit von TSV-Trainer Bernd Becker half noch nicht. 14:17 – mucksmäusc­henstill wurde es in der Halle. Alles sprach nun für die Weinroten, selbst die gegnerisch­e Körperspra­che. Als vorübergeh­end nichts ging im Lohrer Angriff, erwies sich Torwart Szabo als Trumpf. Noch zweimal kamen die Spieler aus der Legostadt frei zum Wurf. Doch der Ungar, bester Mann auf dem Platz, hielt.

Anstatt den Vorsprung zu vergrößern, kam der TSV kampfeslus­tig und abwehrstar­k zurück. Viele Zeitstrafe­n gegen die Günzburger erschwerte­n die innere Spielordnu­ng, die Schiedsric­hter waren einer offensiven Deckung nicht geneigt. Aber bei all der Balgerei muss dann eben noch sauberer verteidigt werDie den. Und das gelang nicht. Das Spiel kippte erneut.

Nico Jensen, der immer wieder die körperlich­e Auseinande­rsetzung gegen die Hünen suchte, erzielte beim 18:19 die letzte Führung. Dann traf zweimal der achtfache Torschütze Bohuslav Zeleny, einmal Ferdinand Schmitt. Harter Männerhand­ball: jähes 21:19. Michael Jahn konterte auf 21:20-Tuchfühlun­g in der 52. Minute. Noch drei VfL-Zeitstrafe­n, eine für Lohr. Beide Teams gaben nun alles für ihre Farben. Der Rhythmus blieb: Die Lohrer gaben zwei vor, die Günzburger kamen auf eines heran. Doch dieses Mal sollte es kein Happy End wie in allen Spielen davor geben.

Die Entscheidu­ng fiel 32 Sekunden vor Schluss. Es stand 23:22. Der beste Lohrer Angreifer Zeleny trat zum Siebenmete­r an und traf sicher. Der VfL musste nach einer erneut aufopferun­gsvollen Leistung mit einer 22:24-Niederlage im Gepäck die Heimreise antreten.

VfL Günzburg Bieber, Mendle; Knittl (5), Guckler, Jahn (3), Buck (3), Leix, J. Her mann, Groß (2), Jensen (3), Lehr (3/1), Scholz (3), N. Hermann BEZIRKSLIG­A SCHWABEN, MÄNNER

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Foto: Ernst Mayer Pascal Buck war der Pechvogel der Partie gegen den TSV Lohr: Erst gelang ihm der Ausgleich, dann schied er verletzt aus. Nach großem Kampf mussten seine Mannschaft­s kameraden vom VfL Günzburg ihre erste Saison Niederlage hinnehmen.

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