Warum Gärten so wohltuend sind
Die Preisträger von „Der Garten als Lebensraum“sind gefunden. Wie das Dankeschön aussah
Deisenhausen „Der Garten als Lebensraum“– zu diesem Wettbewerb hat der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege heuer für die Gemeinden in der Landkreismitte (von Waltenhausen bis Kammeltal sowie von Breitenthal bis Ursberg) aufgerufen. 42 Gartenbesitzer folgten dem Aufruf und öffneten der fünfköpfigen Bewertungskommission die Gartentür. Und die war begeistert. „Unter dem Strich konnten wir uns freuen über die enorme Vielfalt in den Gärten des Landkreises. Es sind Lebensräume nicht nur für die Menschen, es sind auch wahre Biotope für Pflanzen und Tiere geschaffen worden. Einfach ein Stück Natur“, so Hans Joas, Kreisvorsitzender des Wettbewerbanbieters.
Wie „Der Garten als Lebensraum“in der Praxis aussehen kann, demonstrierte der Kreisfachberater für Gartenbau und Landespflege, Josef Stocker, anhand zahlreicher Dias bei der Abschlussfeier mit Preisverleihung des Wettbewerbes im Saal der alten Schule in Deisenhausen, die von der Deisenhauser Hoigartamusik begleitet wurde. Stocker nahm in seiner Diaschau die Wettbewerbsteilnehmer mit auf jene Tour, die die Jury an zwei Be- wertungstagen in den 15 Orten gegangen ist. Der Fachberater zeigte unter anderem auf, wie Vorgärten anstelle von öffentlichem Grün für ein schönes Straßenbild sorgen, wie der Wohngarten auch als Spielort für Kinder und als Lebensraum für Tiere gestaltet werden kann, wie man mit einer Kletterpflanze eine Güllegrube fast unsichtbar machen kann und wie dabei ständige Bodendecker statt Kies und Folien ihren Dienst leisten. Stocker, der den Wettbewerbsteilnehmern viel Lob zollte, aber auch Verbesserungsvorschläge unterbreitete, sah den Zweck des Wettbewerbes darin, in den Orten herauszustellen und zur Nachahmung zu empfehlen. „Der Wettbewerb versucht trotzdem, den Garten immer als Ganzes zu sehen“, erklärte Kreisverbandsvorsitzender Hans Joas in seiner Bilanz. Man suche deshalb immer Gärten, die sich durch anerkennenswerte Leistungen an der Mitgestaltung der Gemeinde und ihrer Umwelt besonders auszeichnen. Die naturnahe Gartengestaltung beginne bereits im Vorgarten, einem besonders öffentlich wirksamen Bereich. Joas: „Städte, Märkte und Gemeinden können stolz darauf sein, schmucke Gärten zu haben, die zur Freude und Entspannung und zum Wohlergehen der eigenen Bürger und auch fremder Menschen dienen.“Gärten seien nicht nur Selbstzweck, sie gestalten und begrünen das Ortsbild ganz entscheidend mit, wirken in ihrer Vielfalt harmonisch, verbinden Zierde mit Nutzen, seien Rückzugsgebiete für Körper, Geist und Seele, Oasen der Ruhe, Inseln der Geborgenheit mit Platz zum Träumen und nicht zuletzt gut für Gesundheit und Wohlbefinden.
Die stellvertretende Landrätin Monika Wiesmüller-Schwab bezeichnete den Wettbewerb als „groBeispiele ße Privatinitiative, um die Dörfer und Städte schöner und damit lebenswerter zu machen“. Der Landkreis habe es sich zur Aufgabe gemacht, diese Initiative zu unterstützen – und zwar durch Bereitstellung von Geld (3000 Euro für den diesjährigen Wettbewerb) sowie den dafür erforderlichen Fachkräften.
Das Zusammenspiel zwischen bürgerschaftlichem Engagement und fachlicher Unterstützung sei die fruchtbare Grundlage für die hohe Qualität im Bereich des Freizeitgartenbaus und damit der Landesverschönerung.
Deisenhausens Bürgermeister Norbert Weiß dankte in seinem Grußwort Kreisfachberater Stocker für seinen nimmermüden Einsatz für grüne Orte im heimischen Landkreis Günzburg. Dank seiner Unterstützung sei es möglich, Lebensraum zu Lebenstraum zu machen. Weiß: „Einen Preis bekommt man nur, wenn man seinen Garten mit eigener Kraft und Liebe angelegt hat.“
Zum Abschluss der Veranstaltung, bei der der Obst- und Gartenbauverein Deisenhausen für Speis und Trank sorgte, erhielten die Preisträger Urkunden sowie einen Lavendelstock als Dank für gelungene Förderung der Gartenkultur.