Ein Traum in Jeans
Was in diesem Jahr am Christbaum hängen könnte
Augsburg Manchmal, wenn es draußen besonders kalt und nass und grässlich ist, dann hilft es ganz ungemein, von besseren Zeiten zu träumen. Von einem gemütlichen Weihnachtsfest zum Beispiel, von dampfendem Glühwein und einem wunderbar geschmückten Baum. Aber hier fangen schon die ersten Probleme an. Denn schön dekoriert – was heißt das eigentlich?
Glaubt man Gabriela Kaiser, dann hängen am durchschnittlichen Christbaum schon lange nicht mehr nur rote, goldene oder silberne Kugeln – und schon gar kein Lametta. Kaiser betreibt eine Trendagentur in Landsberg, befasst sich also tagtäglich mit den Dingen, die die Deutschen kaufen, um es sich daheim so richtig gemütlich zu machen.
Der Christbaum, sagt Kaiser, ist heute längst ein Deko-Objekt. Vielen Menschen reiche es nicht mehr, Jahr für Jahr die alten Kugeln aus dem Keller zu holen. Stattdessen hängen auch mal Flamingos oder Einhörner am Baum oder werden häufiger mal ungewöhnliche Farben ausprobiert: Rosa, Mint oder sogar Jeansblau. Aber auch Natürlichkeit ist im Trend. Baumschmuck wird wieder selbst gemacht, gekaufte Kugeln werden daheim noch mal umdekoriert. „Das ist eine Art von Rückbesinnung“, sagt Kaiser. Alte Traditionen oder Rituale aus der Kindheit werden neu interpretiert. „In einer Welt, in der alles immer virtueller wird, will man wieder öfter etwas Echtes oder Selbstgemachtes in der Hand halten“, betont die Expertin. Übrigens: Wer sich für all diese Trends nicht interessiert, liegt damit nach Meinung der Fachfrau trotzdem irgendwie im Trend. Denn mittlerweile sei sowieso „alles erlaubt, womit man sich selbst wohlfühlt“.