Warnstreiks ausgesetzt
Gespräche zu Kliniken werden abgewartet
Landkreis In mehreren Gesprächen zwischen der Gewerkschaft Verdi und dem Klinikum Augsburg ist bereits in der vergangenen Woche versucht worden, eine Lösung im Tarifkonflikt „Entlastung für die Beschäftigten“zu finden. Das Ergebnis wurde nun von knapp 100 Verdi-Streikdelegierten mit großer Mehrheit angenommen, teilt die Gewerkschaft mit. Das Ergebnis enthält „Licht- und Schattenseiten“, heißt es in der Mitteilung.
Der Vorstand des Klinikums Augsburg und Verdi waren sich einig, dass es grundsätzliche Veränderungen in der Krankenhausfinanzierung geben müsse. Hierzu wurde verabredet, dass es in den nächsten Wochen gemeinsame Gespräche mit den Abgeordneten des Deutschen Bundestages, insbesondere der möglichen Jamaika-Koalition und den politischen Vertretern, geben soll. In Günzburg und Krumbach sollen ähnliche Gespräche nach den Herbstferien geführt werden. Deshalb setzt Verdi auch hier für die nächsten zwei Tage die Warnstreiks aus und wartet die Gespräche ab.
Das bislang erzielte Ergebnis für Augsburg besteht aus einem Sofortprogramm für noch zu definierende Brennpunktstationen und einer zwischen den Parteien zu gründenden paritätischen betrieblichen Kommission. Diese mache sich auf den Weg, die Themenfelder Ausbildungsqualität, Konsequenzenmanagement und Besetzungsstandards für die einzelnen Stationen verbindlich zu regeln. „Das Sofortmaßnahmenpaket wurde sehr kritisch diskutiert, da es zu keiner flächendeckenden Entlastung im Pflegedienst im Klinikum Augsburg führen wird und es schwierige Punkte enthält,“erklärt Stefan Jagel, zuständiger Gewerkschaftssekretär. Gleichzeitig setzen die Delegierten Hoffnung in den mittelfristigen Maßnahmenkatalog und in die paritätische betriebliche Kommission. Mit deren Bildung gibt es eine Lösung für einen beginnenden Prozess der Verhandlung. Dieser Weg wurde von einer breiten Basis mitgetragen.