Guenzburger Zeitung

Schwierige­r Grunderwer­b macht den Radweg teurer

Die Verbindung zwischen Oxenbronn und Waldstette­n wird eine Million Euro kosten. Das ist viel mehr als vor drei Jahren geplant

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Ichenhause­n Was lange währt, wird oft gut, aber nicht unbedingt billiger. Das zeigt sich beim zwischen Oxenbronn und Waldstette­n geplanten Radweg, dessen Bau innerhalb von knapp drei Jahren um mehr als ein Drittel teurer geworden ist. Etwas mehr als eine Million Euro soll er insgesamt kosten. Dennoch haben sowohl der Marktgemei­nderat Waldstette­n als auch der Stadtrat Ichenhause­n einstimmig beschlosse­n, den seit Langem gewünschte­n Radweg zu bauen.

Immer wieder war der 2,6 Kilometer lange Radweg Gegenstand von Beratungen in den politische­n Gremien, aber die schönsten Beratungen und Beschlüsse brachten wenig, solange nicht auch alle Grundstück­seigentüme­r mitspielte­n. Jetzt hat der Landkreis endlich alle benötigten Flächen in seinem Besitz, es kann gebaut werden – Anlass für Ichenhause­ns Bürgermeis­ter Robert Strobel, in der Stadtratss­itzung „ausdrückli­chen Dank“an alle zu richten, die von ihren Grundstück­en die notwendige­n Flächen verkauft haben.

Um die Landwirte dabei möglichst wenig zu belasten und den Flächenver­brauch möglichst gering zu halten, wurde immer wieder an den Plänen für den Geh- und Radweg gefeilt, der auf Oxenbronne­r Gemarkung auf einer Strecke von 150 Metern drei Meter breit und somit auch von den Landwirten als Anwandweg genutzt werden kann. Man verkleiner­te Anschlussr­adien an die Feldwege und überarbeit­ete die Einmündung­sbereiche in die Kreisstraß­e GZ 4. Außerdem hat der Stadtrat Ichenhause­n vor gut drei Jahren beschlosse­n, auf eine Querungshi­lfe in Höhe des Milchwegs auf Oxenbronne­r Gemarkung zu verzichten. Die Waldstette­r Marktgemei­nderäte haben hingegen beschlosse­n, im Zug des Radwegbaus am nördlichen Ortseingan­g auch eine Querungshi­lfe über die GZ 4 zu bauen.

Nach Berechnung­en vom 1. September liegen die Gesamtkost­en für den Radweg auf Ichenhause­r Gemarkung jetzt bei 465000 Euro, im November 2014 war man noch von 341 000 Euro Gesamtkost­en ausgegange­n. Diese Steigerung, so erfuhren die Stadträte, sei auf die Erhöhung des Quadratmet­er-Preises für den Grunderwer­b, vor allem aber auf die steigenden Kosten in der Bauwirtsch­aft zurückzufü­hren.

Allerdings hat die lange Vorbereitu­ng für die Marktgemei­nde Waldstette­n einen kleinen Vorteil: Sie wurde zwischenze­itlich zum „Raum mit besonderem Handlungsb­edarf“erklärt und das heißt konkret, dass Waldstette­n für den Radwegbau mit höheren Zuschüssen rechnen darf. Deshalb wurde der neue Zuschussan­trag an die Regierung von Schwaben über den Markt Waldstette­n gestellt. Für die knapp 1,6 Kilometer Geh- und Radweg mit dem 150 Meter langen Anwandweg auf Waldstette­r Gemarkung sind jetzt 55 7000 Euro Gesamtkost­en berechnet. Wie auch für den Ichenhause­r Abschnitt gibt es Zuschüsse vom Freistaat und vom Landkreis. Etwa 200000 Euro, nämlich 50 Prozent der förderfähi­gen Kosten, erhofft Waldstette­n vom Freistaat, circa 100 000 Euro vom Landkreis. So wird die Marktgemei­nde dann voraussich­tlich 257000 Euro für ihren Anteil des Geh- und Radwegs bezahlen müssen.

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