Tödlicher Unfall im Gotthardtunnel
Auto und Lastwagen krachen ineinander
Altdorf Bei einer Frontalkollision im Schweizer Gotthardtunnel sind zwei Menschen ums Leben gekommen. Ein Auto kam nach Angaben der Polizei gestern von der Fahrbahn ab und prallte gegen einen entgegenkommenden Lastwagen aus der Schweiz.
Beim Fahrer des Autos handelt es sich offenbar um einen Deutschen, der dann starb. Auch der Lkw-Fahrer kam ums Leben. Außerdem wurden vier Menschen verletzt. Zur Schwere der Verletzungen machte die Polizei gestern keine Angaben. Am Tunnel entstand Sachschaden. Wie hoch er ist, blieb zunächst ebenfalls unklar – genauso wie die Frage, warum das deutsche Fahrzeug von der Fahrbahn abkam. „Die Ermittlungen laufen“, hieß es dazu lediglich von der Polizei.
Es ist nicht der erste tödliche Unfall am Gotthard: 2016 starb eine deutsche Familie auf der Autobahn vor dem Gotthard-Südportal. Die Eltern und ihre beiden Töchter waren zwischen zwei Lastwagen eingequetscht worden. Bei einem Feuer in der Tunnelröhre kamen im Oktober 2001 elf Menschen ums Leben. Zwei Lastwagen waren damals zusammengeprallt, ein Fahrer war betrunken. Nach einer Explosion gerieten Reifen und Kunststoffplanen in Brand. Ein Kurzschluss hatte das Feuer entfacht. Das Unglück löste eine intensive Debatte über die Sicherheit in Tunneln aus.
Vor beiden Gotthard-Tunnelportalen bildeten sich gestern lange Staus, der Tunnel war stundenlang gesperrt. Die Polizei riet Reisenden, über den San-Bernardino-Tunnel großräumig auszuweichen.
Der knapp 20 Kilometer lange Gotthardtunnel ist eines der weltweit längsten unterirdischen Straßenbauwerke und eine wichtige Verbindung zwischen Nordeuropa und Italien. Parallel verläuft der Gotthard-Eisenbahntunnel. Ab 2020 soll mit dem Bau einer zweiten Röhre begonnen werden. In etwa zehn Jahren würde dann kein Gegenverkehr im Gotthard mehr herrschen.