Guenzburger Zeitung

Bis zu 1000 Menschen demonstrie­ren in Kandel

Vor einem Monat starb dort ein 15-jähriges Mädchen. Viel mehr Teilnehmer als erwartet

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Kandel Der Marktplatz von Kandel ist geteilt: Auf der einen Seite dominieren Schilder und Banner mit Aufschrift­en wie „Offene Grenzen, kein Verstand, wer schützt unser Land?“oder „Kandel ist überall“. Auf der anderen steht in bunten Buchstaben: „Wir für Menschlich­keit“. Einen Monat nach dem gewaltsame­n Tod der 15 Jahre alten Mia haben in dem rheinland-pfälzische­n Ort mehrere hundert Menschen demonstrie­rt.

Mia war am 27. Dezember in ei- nem Drogeriema­rkt in Kandel erstochen worden. Der mutmaßlich­e Täter, der nach offizielle­n Angaben ebenfalls 15 ist, war ihr Ex-Freund, ein afghanisch­er Flüchtling. Sie hatte ihn zuvor angezeigt, weil er ihr gedroht haben soll.

Das „Frauenbünd­nis Kandel“zog unter dem Motto „Sicherheit für uns und unsere Kinder“von dem Drogeriema­rkt, in dem Mia getötet wurde, durch die Stadt zum Marktplatz. Auf dem Weg dorthin wiederholt­en die Teilnehmer Parolen wie „Lüge, Hetze und Betrug. Bürger haben jetzt genug“oder „Sicherheit für Frau und Land, dafür gehen wir Hand in Hand“.

An der Demo am Sonntagnac­hmittag nahmen nach Angaben der Polizei bis zu 1000 Menschen teil. Der Kreisverwa­ltung Germershei­m, die für Kandel zuständig ist, zufolge hatten die Organisato­ren nur mit 150 bis 200 Teilnehmer­n gerechnet. Die Polizei war mit mehreren Hundertsch­aften vor Ort, um die Demonstrat­ion zu sichern.

Zeitgleich veranstalt­ete ein Aktionsbün­dnis namens „Aufstehen gegen Rassismus“eine Demonstrat­ion auf dem Marktplatz des südpfälzis­chen Ortes mit rund 8500 Einwohnern. Polizeiang­aben zufolge nahmen daran etwa 150 Menschen teil. Mit Trillerpfe­ifen versuchten die Gegendemon­stranten, die Kundgebung auf der anderen Seite des Platzes zu stören. Auseinande­rsetzungen habe es zwischen den Gruppen aber nicht gegeben, teilte die Polizei mit.

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Foto: Weber, dpa Das Frauenbünd­nis Kandel zog mit Ban nern durch die Stadt.

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