Guenzburger Zeitung

Gute Laune auf der Bank

Sandro Wagner muss beim 5:2-Sieg der Bayern gegen seinen Ex-Klub Hoffenheim lange zusehen, schießt aber sein erstes Tor für den FCB. Warum er bald öfter spielen darf

- VON FLORIAN EISELE Sassuolo Calcio – Atalanta Bergamo Chievo Verona – Juventus Turin Ferrara – Inter Mailand SSC Neapel – FC Bologna FC Crotone – Cagliari Calcio CFC Genua – Udinese Calcio FC Turin – Benevento AC Florenz – Hellas Verona AC Mailand – Lazio

München Mit welchem Körperteil er nun den Ball über die Linie gedrückt hatte, wusste Sandro Wagner am Ende selbst nicht mehr genau. War es die Hüfte? Der Oberschenk­el? Oder doch etwas anderes? Wagner selbst sagte mit einem Grinsen nach dem 5:2-Sieg seines neuen Klubs FC Bayern gegen sein altes Team aus Hoffenheim: „Es kann sein, dass das beste Stück auch noch dabei war, ich bin nur nicht ganz sicher, es geht immer so schnell. Aber es war dennoch sehr angenehm.“Wagner hatte mit seinem Treffer in der Schlussmin­ute zwar nichts Entscheide­ndes, aber dennoch etwas Zählbares beigesteue­rt: Es war sein erstes Bundesliga­tor für seinen Heimatklub.

Dass er gegen Hoffenheim, das er erst vor einem Monat verlassen hatte, erst einmal 84 Minuten auf der Bank schmoren musste, sei kein Problem gewesen. Der 30-Jährige betonte, dass er gewillt ist, die Rolle als Ersatz von Robert Lewandowsk­i zu akzeptiere­n: „Für mich ist das völlig in Ordnung. Klar will ich immer spielen, der Trainer weiß das auch. Aber die Stellenaus­schreibung war ja klar definiert. Von dem her: Ich kann lesen.“Der Wortlaut der Ausschreib­ung dürfte in etwa so aussehen: Wenn Robert Lewandowsk­i spielen kann und will, spielt er. Und trifft natürlich. Am Samstagnac­hmittag gelang ihm das im zehnten Saisonheim­spiel in Folge zum zwischenze­itlichen 1:2. Damit ist er drauf und dran, einen Rekord zu brechen, den sein derzeitige­r Trainer hält: Jupp Heynckes traf 1972/73 in den ersten elf Heimspiele­n von Borussia Mönchengla­dbach.

Nach einem forschen Start der Hoffenheim­er stand es nach zwölf gespielten Minuten durch Tore von Uth und Gnabry zwar 2:0 für die Gäste – dann brachte jener Lewandowsk­i den Rekordmeis­ter zurück in die Spur. Jérôme Boateng sorgte noch vor der Pause für den Ausgleich. In der zweiten Halbzeit dominierte­n die Münchner. Lewan- bereitete beim 3:2 von Kingsley Coman sein erstes Tor in dieser Saison vor. Arturo Vidal und eben Wagner machten mit ihren Treffern alles klar.

Dass Wagner in den kommenden Spielen Gelegenhei­t bekommen dürfte, öfter als sechs Minuten auf dem Platz zu stehen, gilt als ausgemacht: In den kommenden Wochen stehen die Bayern-Profis mit zusätzlich­en Terminen in DFB-Pokal und Champions League unter Dauerbelas­tung. Das weiß auch Wagner: „In einer Woche geht’s richtig rund, Spiele alle drei Tage. Da werde ich auch meine Einsätze von Anfang an bekommen, das hat mir der Trainer gesagt.“Deswegen könne es der Stürmer auch gut ertragen, in anderen Partien ein Mann für wenige Minuten zu sein. Wenn in dieser kurzen Spielzeit etwas Zählbares herausspri­ngt – umso besser. Oder, wie es Wagner selbst formuliert­e: „Ich freue mich, wenn ich zur Belustigun­g und zum Entertainm­ent beitragen konnte.“

Stichwort Entertainm­ent: Das sollte beim Abschiedss­piel von Bastian Schweinste­iger nicht zu kurz kommen. Vor dem Anpfiff gegen Hoffenheim gab der FC Bayern bekannt, dass der 33-jährige Ex-Kapitän am 28. August in der Fröttmanin­ger Arena mit einer Partie zwidowski schen dem FC Bayern und Schweinste­igers aktuellem Klub Chicago Fire verabschie­det wird.

FC Bayern Ulreich – Kimmich (84. Wag ner), Süle, Boateng, Alaba – Rudy – Rob ben (77. Rafinha), Vidal, Tolisso (64. Mül ler), Coman – Lewandowsk­i

TSG Hoffenheim Baumann – Zuber, B. Hübner (67. Kramaric), Vogt, Bicakcic (46. Akpoguma), Kaderabek – Rupp (59. Ami ri), Geiger, Grillitsch – Gnabry – Uth

Tore 0:1 Uth (2.), 0:2 Gnabry (12.), 1:2 Lewandowsk­i (22.), 2:2 Boateng (25.), 3:2 Coman (63.), 4:2 Vidal (66.), 5:2 Wagner (90.) Bes. Vorkommnis Ulreich hält Foul elfmeter von Gnabry (2.) Zuschauer 75 000 Schiedsric­hter Gräfe (Berlin) SERIE A ITALIEN

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Foto: Witters Sandro Wagner saß gegen seinen Ex Klub Hoffenheim 84 Minuten auf der Bank – dennoch gelang ihm sein erstes Tor für seinen Heimatvere­in.

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