Wieder ausgerutscht
Die Chancen der Augsburger Panther auf die Play-offs schrumpfen nach der 2:3-Niederlage gegen Straubing weiter. Nun müssten sie das Unmögliche möglich machen
Augsburg Die ersten Zuschauer verließen ihre Sitzplätze schon fünf Minuten vor der Schlusssirene. Im Curt-Frenzel-Stadion ist das ein eher ungewöhnlicher Vorgang, denn Panther-Fans sind leidgeprüft. Gestern allerdings bot die Mannschaft gegen den Tabellenletzten Straubing über weite Strecken zu wenig, als dass sie die Zustimmung ihrer Anhänger gefunden hätte. 60 Minuten Eishockey auf teils übersichtlichem Niveau endeten mit einer 2:3 (1:0, 0:1, 1:2)-Niederlage. Damit schrumpfen die Play-offChancen der Augsburger weiter zusammen. Damit haben die Augsburger sieben Punkte Rückstand auf den rettenden Platz zehn, den Mannheim belegt.
Fünf Spiele bleiben den Panthern noch, das Unmögliche doch noch möglich zu machen. Die Niederlage gegen Straubing dürfte die interne Rechnung der Panther-Verantwort- lichen aber ordentlich durcheinandergebracht haben. Nach dem spektakulären Sieg gegen Meister München und der Niederlage in Schwenningen dürfte ein Sieg gegen das Schlusslicht der Deutschen Eishockey Liga (DEL) fest eingeplant gewesen sein.
Die Saisonbilanz gegen Straubing fällt nun allerdings negativ aus. Drei von vier Duellen gingen verloren. Wie bitter vor allem die Niederlage im letzten Aufeinandertreffen am gestrigen Sonntag war, fasste Augsburgs Trainer Mike Stewart zusammen: „Wir hatten einen Push in Richtung Play-offs und haben uns gegen Straubing viel vorgenommen. Da jetzt ohne Punkte rauszukommen, tut schon weh.“
Dass es zu diesem schmerzhaften Erlebnis kam, hatte auch damit zu tun, dass es für den Tabellenletzten auf der Zielgeraden der Saison um nichts mehr geht. Auf Augsburg dagegen lastete gestern der Druck des Gewinnen-Müssens. „Wir waren am Anfang ein bisschen nervös und zu passiv“, analysierte Stewart. Zudem musste er neben den beiden Langzeitverletzten Trevor Parkes und Michael Davies kurzfristig auch auf Evan Trupp verzichten.
Trotzdem begann die Partie aus Augsburger Sicht perfekt: David Stieler erzielte schon nach 48 Sekunden die Führung. Dabei blieb es aber trotz einiger weiterer guter Möglichkeiten. Eine davon vergab Neuzugang Jordan Samuels-Thomas, der ansonsten eher unauffällig spielte. Das größte Plus des USAmerikaners: Er gewinnt fast alle Bullys. An das Hochgeschwindigkeitseishockey, das Stewart spielen lässt, muss er sich allerdings erst noch gewöhnen. Der Trainer war dennoch zufrieden: „Man hat gesehen, wie er mit der Scheibe tief in den Ecken arbeitet. Und er war wieder unser bester Bully-Spieler.“
Trotzdem sollte sich die schlechte Chancenverwertung des ersten Drittels rächen. Straubings Jeremy Williams glich im zweiten Durchgang zum 1:1 aus (29.). Danach verflachte die Partie zusehends. Erst als Daniel Schmölz einen Schuss von Scott Valentine unhaltbar zum 2:1 abfälschte (42.), kam noch einmal Stimmung auf. Straubing aber antwortete sofort. Michael Hedden wühlte den Puck zum 2:2 ins Tor (44.).
Und es kam noch schlimmer: James Bettauer brachte die Gäste mit 3:2 in Führung (52.). Es war gleichzeitig die Entscheidung. Stewart blickte dennoch schnell wieder nach vorne. „Natürlich war das bitter“, sagte er. „Es ist aber noch nicht vorbei. Es gibt noch einige Punkte zu gewinnen. Aber das müssen wir auch machen. Jetzt müssen wir Gas geben.“
Augsburger Panther Roy – Lamb, Valen tine; Cundari, Tölzer; Rekis, Guentzel; Se zemsky, Dinger – Schmölz, LeBlanc, White; Holzmann, Stieler, Trevelyan; Kretschmann, Samuels, Hafenrichter; Detsch, Polaczek REGIONALLIGA SÜD OST, FRAUEN BUNDESLIGA, FRAUEN