Guenzburger Zeitung

Vermessen und verblendet!

- Redaktion@guenzburge­r zeitung.de

Zu dem Bericht „Lautstarke­r Protest“vom 20. Januar sowie dem dazu abge druckten Leserbrief „ Kritik an krachma chenden Umweltschü­tzern“vom 27. Januar:

Wer Ignoranz sät, wird Protest ernten! Der Versuch, am 18. Januar in Kötz über den Planungsst­and zur B 16-Ost und zu den Vermessung­sarbeiten zu informiere­n, musste scheitern. Allein schon deshalb, weil die jetzige Trassenpla­nung ausschließ­lich mit Befürworte­rn abgesproch­en und auf keinerlei Einwände von Betroffene­n und Interessen­vertretern wie „Bündnis Mensch und Natur“oder „Initiative Zukunft Ichenhause­n“eingegange­n wurde.

Mit der jetzigen Planung wurde nur die Anzahl der erfolgvers­prechenden Gerichtsve­rfahren reduziert. Mit diesem Vorgehen Akzeptanz erreichen zu wollen, ist wirklich vermessen.

Zum Leserbrief von Herrn T. fällt mit nur das Wort „verblendet“ein. Wer Jahrzehnte lang die Fäden gezogen hat, um mit dem BUND eine B 16-Westtrasse, die nahe an Hochwang vorbei geführt hätte, zu verhindern, wirft anderen vor, dass sie protestier­en? Übrigens ist das jener BUND, dem die Natur im Osten anscheinen­d völlig wurscht ist.

Der Protest am Donnerstag war wenigstens öffentlich, demokratis­ch und ehrlich!

Natürlich protestier­en Landwirte, Anwohner aus Ebersbach und der Muna-Senke auch als Betroffene. Dort führt die Planung bis auf 80 Meter, in Ebersbach bis auf 200 Meter an die Bebauung heran, mit geschätzte­n 14 000 Kfz pro Tag auf der Straße.

Als Naturschüt­zer kann ich nicht nachvollzi­ehen, dass es eine Natur Klasse eins (Günztal) und eine Natur Klasse zwei (Höhenrücke­n) gibt.

Es soll keinesfall­s B 16-Ost gegen B 16-West ausgespiel­t werden, allerdings möge der geneigte und interessie­rte Leser doch im Sommer oder Herbst durch das Günztal spazieren. Er wird feststelle­n, dass die Naturbesch­reibung von Herrn T. dort weitaus besser passt.

Übrigens ist es mir neu, das Rückhalted­ämme auf der Anhöhe gebaut werden, um ihre beste Wirkung zu entfalten.

Ob sich da die lokalen Politiker nicht „vermessen“haben, wenn sie davon ausgehen, dass der „Käs’ schon gegessen“ist? Ich denke ja. Jürgen Langbauer, Ebersbach

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